Wiener Festwochen: Seit Jahren fielen die Einnahmen rapide

Tomas Zierhofer-Kins Programm gefiel vielen nicht, aber die Zahlen waren vorher auch schon im Sinkflug.
Tomas Zierhofer-Kins Programm gefiel vielen nicht, aber die Zahlen waren vorher auch schon im Sinkflug.ROLAND SCHLAGER / APA / pictured
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Nicht erst unter dem oft kritisierten Zierhofer-Kin sanken die Erlöse massiv. 2014 betrugen die Karteneinnahmen noch 1,5 Mio. Euro, heuer waren es nur noch 583.025.

Die Einnahmen der Wiener Festwochen befinden sich in den vergangenen Jahren im steilen Sinkflug - nicht erst unter dem mittlerweile aus dem Amt geschiedenen Tomas Zierhofer-Kin. Dies ergibt die Beantwortung einer Anfrage der Neos durch die neue Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ). Für so manchen sind die Zahlen ein Desaster.

Konkret gingen die Einnahmen der Festwochen bereits unter Markus Hinterhäuser massiv zurück. 2014, im ersten Jahr der Festwochen-Intendanz Hinterhäuser, betrugen die Karteneinnahmen noch 1,5 Mio. Euro, was einem hohen Niveau im langjährigen Schnitt entsprach.

Dann ging es jedoch steil bergab: 2015 lukrierte man nurmehr 1,09 Mio. Euro, im Jahr darauf fiel man gar unter die Marke von einer Million und konnte 887.840 Euro an Kartenerlösen erzielen. Nachdem Hinterhäuser Wien in Richtung Salzburger Festspiele verlassen hatte, unterbot der neue Festwochen-Chef Tomas Zierhofer-Kin diese Vorgabe dann aber noch: 2017 wurden 807.382 Euro für die Karten eingenommen und heuer lediglich 583.025 Euro.

Künstlerischer Wert "nicht aus Zahlen zu ermessen"

Entsprechend sank der Eigendeckungsgrad des Festivals. Hatte dieser im ersten Jahr Hinterhäuser noch 29,7 Prozent betragen, kam dieser im Vorjahr bei 22,7 Prozent zum Liegen. Wie hoch der Eigendeckungsgrad 2018 ausfiel, ist noch nicht bekannt. Die Frage ist, ob er den von der Politik im Zuge des gewünschten Umbaus des Festivals hin zur Performancekultur bereits als Zielgröße gesenkten Wert von 18 Prozent (für die Jahre 2017 bis 2019) erreichen wird. Auch die Auslastung war mit dem Zielwert 85 Prozent bereits auf ein Niveau gesenkt worden, das mit 87,2 Prozent erreicht wurde. 2014 lag sie noch bei 95,3 Prozent.

Wie die Neos betonen, hatte man sich bereits in den Vorjahren um eine Veröffentlichung der Kennzahlen bemüht - Kaup-Haslers Vorgänger Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) hatte dies mit dem Argument abgewehrt, dass sich der "künstlerische wie gesellschaftliche Wert" nicht aus "fragmentarischen Zahlenwerken" ermessen lasse.

(APA)

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