Volkstheater: Entscheidung über künftige Leitung fällt im März

"Alle verbinden mit diesem Theater ein anarchisches Gefühl. Dass es ein Ort sein soll, an dem Gesellschaft verhandelt wird", sagt die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
"Alle verbinden mit diesem Theater ein anarchisches Gefühl. Dass es ein Ort sein soll, an dem Gesellschaft verhandelt wird", sagt die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. ©www.lupispuma.com
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Die Ausschreibung wird im Jänner veröffentlicht. Zunächst gehe es um die Vision, sagt die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.

Für das Volkstheater Wien sollen die Weichen in die Zukunft bald gestellt werden: "Am 10. Jänner soll die Ausschreibung veröffentlicht werden. Ende März soll feststehen, wer das Volkstheater übernehmen wird", sagt die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) im neuen "profil". Die Ausschreibung soll noch keine Präferenz für Ensembletheater oder Koproduktionshaus erkennen lassen.

Die mit dem Bund paktierte Sanierung des Hauses nennt Kaup-Hasler im Interview "eine Funktionssanierung. Basics wie Leitungen, Rohre und Fenster werden ausgetauscht, damit, salopp formuliert, der Laden nicht zusammenstürzt. Eine Generalsanierung im klassischen Sinne wäre viel zu teuer, dafür haben wir das Geld nicht." Dennoch müsse man "in Zukunft (...) natürlich eine finanzielle Stärkung andenken, um eine Abwanderung von talentierten Schauspielkräften an besser ausgestattete Theater zu verhindern. Trotzdem ist es nicht nur eine Frage des Geldes. Zunächst geht es um die Vision. Mich interessiert, mit welchen Strategien Theater neu erfunden werden kann. Das Volkstheater braucht Enthusiastinnen und Enthusiasten."

Fantasien zu den einzelnen Volkstheaterorten

Bei ihren vielen Gesprächen im Café Eiles über die Zukunft des Volkstheaters habe sie festgestellt: "Die Menschen haben eine große Sehnsucht nach Wildheit. Alle verbinden mit diesem Theater ein anarchisches Gefühl. Dass es ein Ort sein soll, an dem Gesellschaft verhandelt wird. Das zieht sich wie ein roter Faden durch diese Gespräche. Und dass es sich der Stadt mehr öffnen sollte."

Sie "wäre auch offen für Fantasien zu den einzelnen Volkstheaterorten - von der Hauptbühne über den Hundsturm bis zum Volkstheater in den Außenbezirken. Ich möchte ohne Vorgaben arbeiten. Es ist auch vorstellbar, dass das Volkstheater in den Außenbezirken herausgelöst und anderweitig vergeben wird. Das muss jemand machen, der dafür brennt", so die Stadträtin im Interview mit "profil". In dem Magazin deponiert die Schauspielerin Maria Happel ihre Bewerbung: "Das Publikum geht in dieser Stadt nach wie vor wegen des Schauspiels ins Theater", sagt sie. "Ich wäre eine spielende Prinzipalin, nicht jemand, der von außen kommt. Ich weiß, was die Bühne braucht."

(APA)

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