Neue Intendanz. Paulus Manker will eine Erlebniswelt. Die besten Chancen aber scheint Peymanns ehemalige Dramaturgin Rita Thiele zu haben. Letzter Stand einer Tragikomödie.
Gottvater berührt Adam – bei Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle in Rom. In Paulus Mankers Konzept eines Erlebnisparks im Volkstheater (VT) schaut Gott aufs VT herab, darunter steht in einer Comicsprechblase: „Bang!“ Damit hat Manker jedenfalls seinen Führungsstil getroffen. Kreativ ist er, das gilt als weithin unumstritten. Viele reisten jahrelang seiner „Alma“-Performance hinterher.
Auch seine knallige Kraus-Version, die 2018 in Wiener Neustadt Premiere gehabt hat und heuer im Sommer wiederaufgenommen wird, ist beliebt. Auf der Website von „Letzte Tage“ war gestern kurz auch Mankers VT- Konzept nachzulesen: Er plant Polydramen von Kafka bis Bibel. Dann wurde das Papier offline genommen. Manker (61), Sohn des einstigen Volkstheater-Direktors Gustav Manker, hat eine Community. Das wäre genau, was das Volkstheater jetzt gut brauchen könnte: einen Kassenfüller. Jedoch, so heißt es, Manker war wie andere namhafte Theaterpersönlichkeiten zum Hearing nicht einmal geladen. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler favorisiert ein Team um Rita Thiele, die freilich zuletzt immer neue Forderungen gestellt haben soll.