Kostüm- und Bühnenbildner Rolf Langenfass ist tot

Kostuem Buehnenbildner Rolf Langenfass
Kostuem Buehnenbildner Rolf Langenfass(c) APA (ROLAND SCHLAGER)
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Langenfass prägte die Bühnen an wichtigen Theatern und Opernhäusern Europas. Er starb mit 67 Jahren nach einer schweren Krankheit.

Der Kostüm- und Bühnenbildner Rolf Langenfass ist heute, Freitag, im Alter von 67 Jahren "nach einer schweren Krankheit" in Wien gestorben. Dies teilte das Theater in der Josefstadt, dessen Technischer Direktor er war, mit. Der gebürtige Deutsche, der seit mehr als 30 Jahren österreichischer Staatsbürger war, prägte die Bühnen an allen wichtigen Theatern und Opernhäusern Europas sowie bei zahlreichen Festspielen. Neben dem Theater in der Josefstadt war er auch den Seefestspielen Mörbisch sowie der Grazer Oper über Jahre eng verbunden.

Mit Langenfass verliert die Josefstadt "einen großen Künstler, der die Ästhetik des Hauses in den letzten Jahren entscheidend mitgestaltet hat", so Theaterdirektor Herbert Föttinger. "Das Erschütterndste und Traurigste für mich persönlich ist, dass ich einen besonderen Freund verliere." Seit mehr als 30 Jahren war Langenfass für die Josefstadt tätig, unter Helmuth Lohner wurde er 1987 als Ausstattungsleiter an das Haus gebunden. Von den Seefestspielen Mörbisch, deren Ausstattung er 18 Jahre lang höchst erfolgreich betreute, hatte sich Langenfass im Vorjahr im Streit zurückgezogen.

Künstlerische Heimat Wien

Rolf Langenfass, am 9. Juni 1944 im deutschen Bayrischzell geboren, machte Wien nach seinem Studium in England zu seiner künstlerischen Heimat. Neben internationalen Opernengagements, mehrmals auch an der New Yorker Met, arbeitete er in Österreich für Staatsoper, Volksoper, Burgtheater, Volkstheater, die Wiener Festwochen, die Salzburger und Bregenzer Festspiele sowie für das Theater an der Wien.

Dort wird im März 2013 Beethovens "Fidelio" in einem Langenfass-Bühnenbild Premiere haben. An der Josefstadt, wo er in der laufenden Spielzeit "Blütenträume" und "Geschichten aus dem Wiener Wald" betreute, steht am 3. Mai die Premiere des von Langenfass ausgestatteten Turrini-Stücks "Endlich Schluß" an.

"Hätte sich jedes Theater aussuchen können"

Als "grandiosen und international hochgeachteten Bühnenbildner" würdigte der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) den Verstorbenen. "Langenfass war nicht einfach ein Dekorateur, sondern ein Bühnenbildner, der den Stücken auf den Grund gegangen ist und diesen sichtbar gemacht hat. Dabei ging es ihm nie um den schnellen Effekt, sondern immer um das Durchdringen. Mit seinen Entwürfen hat er Text, Inhalt, und auch das, was zwischen den Zeilen steht, erfasst und für das Publikum visualisiert. Sein unverwechselbarer Stil hat auch meinen Blick auf das Theater geprägt", so Mailath.

"Langenfass hätte sich jedes Theater auf der Welt aussuchen können. Er hat jedoch das Theater in der Josefstadt zu seiner künstlerischen Heimat gemacht. Ich danke ihm für alles, was er für Wien getan hat."

(APA)

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