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Dennis Edwards: Der Sänger der Temptations ist tot

Dennis Edwards 2011.
Dennis Edwards 2011.(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/JASON MILLER (JASON MILLER)
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Ihr Mix aus Funk und Disco machte die Temptations bekannt. Edwards hatte Hits wie "Papa Was A Rollin Stone" und "Cloud Nine", nun starb er mit 74 Jahren.

„When he died, all he left us was alone“, just diese Zeilen sang er nicht, aber wer „Papa Was A Rolling Stone“ im Ohr hat, der kennt seine ausdrucksvolle Stimme: Dennis Edwards, geboren in Alabama als Sohn eines Pfarrers und Honky-Tonk-Pianisten, aufgewachsen in Detroit, wo er im Chor der Kirche seines Vaters sang, prägte auch andere Klassiker der Sou- und Funkband The Temptations, etwa „Cloud Nine“ und „Just My Imagination“. Solo hatte er 1984 mit „Don't Look Any Further“ – oft im Hip-Hop gesampelt – einen großen Hit. Nun ist er kurz vor seinem 75. Geburtstag gestorben. Über die Todesursache wurde zunächst nichts bekannt.

Edwards war 1968 zu den Temptations gestoßen, einer der bekanntesten Bands des legendären Labels Motown. Als Leadsänger löste er David Ruffin ab, der unter anderem Hits wie "My Girl" gesungen hatte. Edwards brachte nach Ruffins glattem Gesang einen etwas härteren, gröberen Leadgesang mit, der sich unter anderem durch "Cloud Nine", "I Can't Get Next to You", "Masterpiece" und den bis heute beliebten Hit "Papa Was A Rollin Stone" zog.

Mit dem Grammy für "Cloud Nine" im Jahr 1968 wurden die Temptations die erste Motown-Band, die die begehrte Auszeichnung überhaupt gewann. "Papa Was a Rolling Stone" stürmte im Dezember 1972 in den USA an die Spitze der Charts. Das Lied um einen abwesenden Vater markierte auch einen Wandel hin zu sozialkritischeren Texten.

Trotz der Erfolge machte Edwards mit den Temptations auch wechselhafte Jahre durch. Den Umzug zum Label Atlantic machte Edwards nicht mit und ging 1977 stattdessen eigene Wege, kehrte bald darauf aber wieder zurück. In dieser Zeit der Wiedervereinigung wurde auch der Hit "Standing on the Top" geboren.

Edwards verließ die Gruppe aber erneut und veröffentlichte 1984 sein erstes von insgesamt drei Solo-Alben, "Don't Look Any Further". Die gleichnamige Single mit Siedah Garrett wurde zu einem der großen Duette der 1980er Jahre.

1989 wurden die Temptations in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. In einzelnen Comebacks und mit Teilen der Band trat Edwards bis zuletzt auf. Für kommenden Dienstag - Valentinstag - war etwa in Baltimore, Maryland, ein Konzert mit seiner Splittergruppe Dennis Edwards' Temptations Review angekündigt.

Edwards wurde in Birmingham, Alabama, geboren, wuchs nach dem Umzug der Familie aber in Detroit auf. Sein Vater war ein Pfarrer und ehemaliger Honky-Tonk-Klavierspieler. In Detroit wie auch in Alabama sang Edwards im Chor der väterlichen Kirche.

Otis Williams, einer der Mitbegründer der Gruppe, äußerte sich "sehr traurig" über Edwards' Tod. Der Sänger habe einen großen Beitrag zum Erbe der "Temptations" geleistet.

Aretha Franklin, Ronald Isley & Dennis Edwards - A Song For You

(APA)

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