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Schwarze Liste: Gefährden Künstler wie Italopopstar Al Bano die Ukraine?

Al Bano war mit seiner Ex-Frau Romina Power in der Ex-Sowjetunion in den 80er-Jahren besonders beliebt.
Al Bano war mit seiner Ex-Frau Romina Power in der Ex-Sowjetunion in den 80er-Jahren besonders beliebt.(c) imago/Oliver Willikonsky (Oliver Willikonsky)
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147 Namen stehen auf der Schwarzen Liste, die kurz vor der Parlamentswahl veröffentlicht wurde. Darunter sind international bekannte Persönlichkeiten: Italopopstar Al Bano, Gerard Depardieu, Steven Seagal.

Welcher Prominente hat wann wo was gesagt? Wer ist wo aufgetreten? Wer hat wo und für wen gesungen? Das sind Fragen, die derzeit die ukrainische Politik beschäftigen. Die Diskussionen um das Verhältnis von Kultur und Politik führten kürzlich dazu, dass nur Absagen für den Song Contest kamen, die Ukraine nimmt nicht Teil. Nun hat das ukrainische Kulturministerium auch noch eine schwarze Liste mit 147 Namen veröffentlicht, die wegen ihrer angeblichen Nähe zu Russland eine Gefährdung für die nationale Sicherheit darstellen sollen.

Auf dieser Liste finden sich etwa der Schauspieler Gerard Depardieu (der russischer Staatsbürger ist), der serbische Regisseur Emir Kusturica, Martial-Arts-Star und Schauspieler Steven Seagal, Limp-Bizkit-Frontmann Fred Durst, der italienische Regisseur und Schauspieler Michele Placido sowie der US-Boxer Roy Jones junior. Und auch der italienische Schlagersänger Al Bano Carrisi.  Sie wurde mithilfe von Informationen des nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsrates sowie der Geheimdienste verfasst.

Al Bano und Romina Power: Stars der Ex-Sowjetunion

Al Bano, der mit seiner Ex-Frau Romina Power in der Ex-Sowjetunion in den 80er-Jahren besonders beliebt war, gilt als guter Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In Interviews hatte der Popsänger wiederholt seine Bewunderung für Putin ausgedrückt. Und 2017 war er bei einer Feier zum 100. Gründungsjubiläums des KGB aufgetreten.

Al Bano kennt Putin seit 1986, als dieser noch beim KGB war. Er habe aber "nie ein Wort gegen die Ukraine gesagt. Es ist unannehmbar, dass ich, der seit jeher für den Frieden singe, jetzt wie ein Terrorist behandelt werde", sagte er im Gespräch mit der italienischen Nachrichtenagentur AGI. In der Ukraine sei er zuletzt vor vier Jahren aufgetreten und habe sich dort wohlgefühlt.

Für viele Staatschefs gesungen

Die Ikone des Italo-Pops kündigte an, dass er den ukrainischen Botschafter in Rom kontaktieren werde, um mit dem Kulturminister des Landes sprechen zu können. "Ich will begreifen, warum mein Name auf diese Liste gelandet ist. Als ich heute davon erfahren habe, dachte ich an eine Personenverwechslung, oder an einen Scherz", erklärte Carrisi.

Der Sänger meinte, er sei kein guter Freund Putins, sondern lediglich ein Bekannter. "Ich habe für Putin, aber auch für viele andere Staatschefs und sogar für Papst Johannes Paul II. gesungen. Ich bin ein Mann des Friedens und nicht des Krieges", sagte der aus dem süditalienischen Apulien stammende Carrisi.

(rovi/Ag.)

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