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So klang das böse alte Soho

Marc Almond (Archivbild).
Marc Almond (Archivbild).(c) imago/ZUMA Press (Stuart Westwood / Rmv)
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Der britische TV-Star Jools Holland präsentierte im Porgy & Bess eine bunte Sängerrevue – mit einem besonderen Ass: Marc Almond.

In unseren unwürdigen Zeiten, in denen bei Plattenfirmen, Radiostationen und Konzertveranstaltern die Kostenkontrolleure immer mehr an Macht gewinnen, zeigt die britische TV-Legende Jools Holland, wie man es radikal machen kann: Sein berühmtes Rhythm & Blues Orchestra besteht auf der aktuellen Europatour nur aus einem Schlagzeuger und ihm selbst (am Klavier). Mehr kürzen geht nicht. Dazu Orchester zu sagen zeugt allerdings von einer gewissen Chuzpe. Woran er nicht geizte, das waren die Vokalisten.

Er selbst ist ja ein respektabler Sänger. Ein launiger Master of Ceremonies sowieso. Wien, sagte er, liebe er. Vor allem einen Ort namens „Tuuktla“. Gemeint war das Secondhand-Plattengeschäft Teuchtler, in dem er oft nach Schellackraritäten stierlt. Deren patinierte Ästhetik stellt Holland auch in den eigenen Kompositionen nach. So in „Hamster's Wheel“ das mit kurzen, rollenden Melodielinien charmierte. Als erste Gastsängerin kam Beth Rowley, zeigte mit „White Gardenias“, einer innigen Hommage an Billie Holiday, wie subtil sie singen kann. Es folgte Louise Marshall mit Balladen wie „Sweet Country Love Song“. Solide, aber viele wurden schon unruhig . . .

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