von Thomas Kramar

Und wovon träumt die Gitarre?

The National.
The National.
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Sie gelten als Barack Obamas Lieblingsband: The National, 1998 gegründet, aus Cincinnati, Ohio, stammend, leben in New York. Ihr siebtes Album, „Sleep Well Beast“, soll im September erscheinen.

The National: „The System Only Dreams in Total Darkness“. Seltsam, wenn einen ein Songtitel einer Band unweigerlich an eine andere, oberflächlich gar nicht ähnliche Band denken lässt. Diesfalls an R.E.M., die Brücke ruht auf der Bedeutung Rapid Eye Movement, das ist die Bewegung der Augen im tiefen Schlaf, in dem man träumt. Gut, aber wen meint Matt Beringer, Sänger von The National, mit dem System? Nur das Ich oder ein Wir? „I cannot explain it any other way“ sind die letzten Worte des Songs: Ganz ähnlich wie sein R.E.M.-Kollege Michael Stipe bekennt sich Beringer zur Unerklärbarkeit, zur Unverständlichkeit. Zur Logik des Traums. Und, bei allem Agnostizismus, zur Logik des Religiösen. Auch hier. „All night you're talking to god“, singt er, ihm antwortet eine schneidende elektrische Gitarre, die fortan den Song pointiert kommentiert. Ist sie im gleichen System? Wovon träumt sie? Oder ruft sie zur Realität? Ich kann's nicht erklären. Thomas Kramar


Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

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