Abschied mit Abgründen

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Alex Cameron ist ein Singer/Songwriter aus Australien. Im Video zu „Stranger's Kiss“ spielt Jemima Kirke („Girls“) ein Mädchen, das sich in seinen Doppel- gänger verwandelt.

Alex Cameron feat. Angel Olsen: »Stranger's Kiss«. Zwei, die sich trennen und einander zum Abschied noch kräftig und sarkastisch einschenken: Das Szenario klingt nicht nach großem Pathos. Dieses Duett klingt schon so: altmodischer Gefühlsrock, mit Glockenklängen à la E-Street-Band, dramatisch tremolierender E-Gitarre, bedeutsamem Bass. Entsprechend dick trägt Alex Cameron auf, phrasiert fast atemlos, man versteht's besser, wenn er zum Refrain kommt: Er spielt einen Angeber („Now I'm king of the neighborhood“), der dennoch von der Trennung verletzt ist. Angel Olson antwortet kühler, leicht ironisch („Don't bother flying when we jump off the cliff“), doch dann singt sie selbst den Refrain: „In my dreams, I miss you, but I wake up to reality's bliss.“ Schließlich wird ein Unisono daraus: Wachsen die beiden wieder zusammen? Und wofür steht der Zinnkübel, über den sie singen? Viel bleibt offen, klar ist: Es ist nicht egal. Thomas Kramar


Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4.

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