Der Sieg der Theatralik über die Metaphysik

Riccardo Muti, Fixstarter am einstigen Karajan-Termin Mitte August.
Riccardo Muti, Fixstarter am einstigen Karajan-Termin Mitte August.(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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In memoriam Herbert von Karajan inszenierte Riccardo Muti im Großen Festspielhaus das Verdi-Requiem.

Das Stück sei eine Oper für den Konzertsaal, heißt es immer. Andererseits steht Verdis Requiem ja doch in einer Linie mit bedeutenden barocken und klassischen Vertonungen, wenn die Schrecknisse des Jüngsten Gerichts in Klängen gemalt werden, drastisch, wie es die alten Meister in Bildern getan haben.

Die Salzburger Festspiele widmeten die Aufführungen von Verdis Totenmesse heuer ihrem langjährigen Spiritus rector Herbert von Karajan zum 30. Sterbetag. Keiner hat dieses Werk so oft im Rahmen des Festivals dirigiert wie er. Und seine Aufführungen ermangelten jedenfalls nie eines tiefen spirituellen Aspekts. Metaphysik schwang mit in stillem Gebet wie im apokalyptischen Aufruhr. Von beidem lässt Verdi singen, doch wie man in seiner Musik jenen besinnlich-tiefen Unterton mitschwingen lassen kann, das blieb Karajans Geheimnis.

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