Gold ist geschmacklos

In der internationalen Spitzengastronomie wird gern mit Gold verziert, wie hier diese Seegurke in China.
In der internationalen Spitzengastronomie wird gern mit Gold verziert, wie hier diese Seegurke in China.FoodCollection / picturedesk.com
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Franck Ribéry hat mit seinem Gold-Steak für Aufregung gesorgt. Das ist auch die wichtigste Funktion, die essbares Blattgold hat. Schmecken tut es nicht.

Ob es das überteuerte Steak allein war, sei einmal dahingestellt. Vielleicht war es auch die Show rundherum, das seltsame Tänzchen und das angeberische Gehabe, das der Fußballer Franck Ribéry und der Koch Nusret Gökçe in dessen Dubaier Steaklokal auf dem Video vorführten, das zu großer Aufregung führte. Die bösen Kommentare dazu und die noch bösere Antwort darauf, die dem Bayern-München-Spieler auch eine hohe Geldstrafe einbrachte, heizten das Ganze noch an. Von Sarah Wiener abwärts sahen sich so einige dazu angehalten, die Speisewahl des Fußballers (und die Dokumentation ebendieser in den sozialen Medien) aufs Schärfste zu verurteilen. Wie könne man nur ein vergoldetes Steak essen, wenn sich andere nicht einmal einen Bruchteil dieses Gerichts, das Gerüchten zufolge sogar 1200 Dollar gekostet haben soll, leisten können. Dieser Argumentation nach dürfte Herr Ribéry so einiges nicht, aber das ist eine andere Geschichte.

Zusatzstoff E175. Die Causa Gold-Steak ist ein schönes Beispiel dafür, wie emotional aufgeladen Essen ist. Selbst Lebensmittelzusatzstoffe – und als solcher ist Gold im Lebensmittelgesetz geregelt – haben ein bestimmtes Image. Man stelle sich so ein Tänzchen (nachzusehen auf dem Twitter-Account des Fußballers) rund um eine Portion Gemüse vor. Die Reaktionen wären wohl anders ausgefallen.

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