Gartenkralle

Vitamine von der Fensterbank

Microgreens schmecken nicht nur ausgezeichnet, sondern bieten auch viele Nährstoffe.
Microgreens schmecken nicht nur ausgezeichnet, sondern bieten auch viele Nährstoffe.(c) Ute Woltron
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Microgreens sind ein Hit in der gehobenen Gastronomie und in Ihrer Gourmetküche.

Die Samengärtner unter Ihnen verfügen sicher noch über jede Menge Samenpäckchen vom Frühling, deren Inhalt nicht ganz aufgebraucht wurde. Die Samen sind, je nach Art, zwar oft jahrelang keimfähig, aber so ganz verlassen will man sich darauf im Frühling doch nicht. Oder man will neue Sorten ausprobieren. Bevor Sie die kleinen Kraftpakete der Natur jedoch der Ewigkeit überantworten, säen Sie sie doch lieber kurzerhand jetzt noch aus.

Die jungen, nur wenige Zentimeter hohen Pflänzchen schmecken einerseits köstlich, andererseits gelten sie als außergewöhnlich gesund. Die Fachliteratur spricht von der höchsten Konzentration an Nährstoffen pro Kalorie unter allen Nahrungsmitteln, da offenbar magische Prozesse beim Keimen stattfinden und die Keimlinge ein Vielfaches an Enzymen enthalten als das ungekeimte Korn. Folgendermaßen ist vorzugehen. Füllen Sie Saatschalen mit feinkrümeliger Erde, kramen Sie in Ihren Samenbeständen und holen Sie beispielsweise folgende Sämereien hervor: Mangold, Rote Rüben, Erbsen, Amaranth, Getreide aller Art, Mais, Radieschen und andere scharfe Rüben, aber auch Kräutersamen wie Liebstöckel, Perilla, auch unter dem Namen Shizo bekannt, Gewürztagetes, Senf, Koriander, Garten- sowie Bergminzen und Basilikum. Achten Sie dabei auf Dunkel- und Lichtkeimer, wie normalerweise auf den Samenpäckchen angegeben. Die einen werden leicht mit Erde bedeckt, die anderen nicht.

Streuen Sie die Samen nicht zu dicht auf die vorbereitete Erde und halten Sie diese stets leicht feucht, jedoch natürlich nicht staunass. Idealerweise kommt ein durchsichtiges Häubchen über die Töpfe, um den Keimprozess erheblich zu beschleunigen. Wenn die jungen Pflänzchen ein paar Zentimeter hoch sind, können sie mit der Schere geerntet und in Salaten, Suppen und auf Butterbrote gestreut schnabuliert werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2017)

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