In "Gott, du kannst ein Arsch sein" erzählt die 16-jährige Stefanie von ihren letzten 296 Tagen mit Lungenkrebs.
Stefanie wollte zum Schluss ganz nah bei ihrem Pferd, Luna, sein. Also trug ihr Vater sie, gut eingehüllt in eine Bettdecke, in den Stall und legte sie auf einen Strohballen neben Luna. Im Kreis ihrer Familie und ihrer Tierfreundin starb Stefanie am 28. Dezember 2014. Sie war erst 16. Mehr als ein Jahr davor hatte die Deutsche von ihrem aggressiven Lungenkrebs erfahren und sich entschlossen, gemeinsam mit dem Seelsorger Frank Pape die Geschichte ihrer Krankheit aufzuschreiben. Lisas Aufzeichnungen sind sehr einfach und durchlässig. Sie erzählt von ihren Wünschen, ihrer ersten großen Liebe und von den Sorgen, die sie sich um ihre Angehörigen macht.
An ihrem letzten Tag schreibt sie: „Mein Körper ekelt mich an. Wenn ich mich beschreiben wollte, dann würde ich sagen, ich sehe heute mehr aus wie Gollum als ein Mädchen mit tollen Brüsten und Knackarsch.“ Sie entscheidet kurz vor ihrem Tod ganz eigenmächtig, dass sie keine Chemos und keine Bestrahlungen mehr möchte.
Das soeben erschienene Buch „Gott, du kannst ein Arsch sein“ (Heyne, Infos: www.296Tage.de) zeigt vor allem, wie schnell junge Menschen mit so einer Krankheit erwachsen werden. AWA ?
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.05.2016)