Im Mittelpunkt einiger Forschungen weltweit steht derzeit die Frage: Können Entzündungen tatsächlich eine Depression auslösen?
Das kennt fast jeder von uns: Eine Verkühlung oder Grippe bahnt sich an, die Entzündung im Körper macht uns müde. Wir werden lethargisch, wollen nur noch ins Bett und schlafen, sind deshalb vielleicht ein wenig verstimmt und ziehen uns zurück. Und das ist gut so: Der Körper kann schneller mit einer Entzündung fertig werden, wenn wir uns schonen. Und dass wir uns schonen, hat vor allem etwas mit den Zytokinen zu tun.
Diese Botenstoffe produzieren unsere Immunzellen im Fall einer Entzündung vermehrt. Sie haben eine Fülle von Aufgaben, unter anderem melden sie dem Hirn, dass irgendwas in der Peripherie nicht in Ordnung ist. Das Hirn signalisiert dann: niederlegen, Ruhe geben. Zytokine setzen also das in der Wissenschaft „sickness behaviour“ genannte Krankheitsverhalten in Gang. Zytokine regulieren aber auch die Reaktionen des Immunsystems auf Bedrohungen und hemmen die Produktion des Glückshormons Serotonin. Und: Sie stehen im Verdacht, auch bei der Entstehung von Depressionen mitzumischen.