Lärmbelastung: Ab 85 Dezibel wird es gefährlich

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Während sich die Jugendlichen meist freiwillig hohen Lautstärken aussetzen, werden viele Erwachsene an ihrem Arbeitsplatz unfreiwillig beschallt.

Werden die menschlichen Ohren einer höheren Lautstärke als 85 Dezibel ausgesetzt, können unter anderem Hörminderung, Schlaflosigkeit oder hoher Blutdruck auftreten. Präventionsmaßnahmen sind aber nicht schwierig, hieß es am Montag in mehreren Aussendungen anlässlich des Tages gegen Lärm am 25. April.

"Eine zu hohe Lärmbelastung über längere Zeit kann die Sinneshaarzellen im Ohr dauerhaft schädigen. Umso wichtiger ist es, sein Gehör schon in jungen Jahren bestmöglich zu schützen", sagte Hörakustiker Christian Pelzmann von Neuroth. Während Lautstärken bis 85 Dezibel unbedenklich sind, verträgt das Ohr rund 105 Dezibel für nur 18 Minuten pro Woche. Die durchschnittliche Schmerzgrenze liegt bei 120 Dezibel. So laut ist es oft in der Disco oder bei Konzerten.

Prävention bei Kindern

Besonders wichtig ist daher eine Prävention bei Kindern und Jugendlichen. In Österreich ist laut Schätzungen bereits jeder siebente (15 Prozent) der 15- bis 19-Jährigen von einer Hörminderung betroffen. "In lauten Umgebungen ist es sinnvoll, einen individuell angepassten Gehörschutz zu tragen. Dieser senkt den Lärmpegel um bis zu 20 Dezibel. Und dank eines speziellen Filters geht nichts vom Klang verloren und man kann sich weiterhin einwandfrei verständigen", sagte Pelzmann.

Während sich die Jugendlichen meist freiwillig hohen Lautstärken aussetzen, werden viele Erwachsene an ihrem Arbeitsplatz unfreiwillig beschallt. Nicht der einmalige laute Knall führe in den meisten Fällen zur Schwerhörigkeit, sondern die Dauerlärmbelastung, hieß es von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA). Die Folge ist oft die sogenannte Lärmschwerhörigkeit. Im Jahr 2017 wurden 642 solcher Fälle bei der AUVA anerkannt. Ein Großteil der berufsbedingten Lärmschwerhörigkeit könnte durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden, jedoch fehle dafür oft das Problembewusstsein.

Aus diesem Grund unterstütze die AUVA Unternehmen kostenlos dabei, die beste Lösung für die Ohren der Mitarbeiter zu erarbeiten. Personen, die sich auf Arbeit durch Lärm belästigt fühlen, können sich ebenfalls an das sogenannte "Lärmtelefon" wenden. Treten Schwerhörigkeit oder ein Ohrgeräusch auf, empfiehlt sich in jedem Fall ein Arztbesuch. Bei hohen Lautstärken über einen längeren Zeitraum ist oft von einer späteren Schwerhörigkeit auszugehen, auch wenn keine akuten Probleme auftreten. Da sich abgestorbene Hörzellen nicht erneuern, gilt die Krankheit als unheilbar.

www.laerminfo.at

(APA)

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