Studie: Unglückliche Ehe so gefährlich wie Rauchen

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DIVORCE HIS DIVORCE HERS Pictured RICHARD BURTON and ELIZABETH TAYLOR PUBLICATIONxINxGERxONLY(c) imago/EntertainmentPictures (imago stock&people)
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Wissenschaftler der US-Universitäten Michigan und Nevada wollen herausgefunden haben, dass eine konfliktreiche Ehe so schädlich ist wie Rauchen oder Alkohol.

Ein wenig Streit gehört zu einer jeden gesunden Beziehung, so die landläufige Meinung. Doch zu viele Spannungen in der Ehe können nicht nur für das Liebes- und Seelenleben belastend sein, sondern auch für den Körper ungesunde Folgen haben, wie Forscher der Universtäten Michigan und Nevada nun herausgefunden haben.

Ihre Studienergebnisse präsentierten die Wissenschaftler auf der Konferenz der "International Association for Relationship Research" (IARR) in Colorado, wie der britische „Guardian“ schreibt.

Das Ziel ihrer Untersuchung war die Klärung der Frage, ob Konflikte über Themen wie zum Beispiel Kinder, Geld, die Schwiegereltern oder die Gestaltung der Freizeit einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben. Die Psychologen begleiten dafür insgesamt 373 heterosexuelle Paare die ersten 16 Jahre ihrer Ehe. Dabei wurden sie immer wieder nach ihrem gesundheitlichen und psychischem Befinden sowie dem Zustand ihrer Beziehung befragt.

Männer eher betroffen

Psychologin Rosie Shrout sagte gegenüber Guardian": "Wir haben das subjektive Gesundheitsempfinden der Ehefrauen und Ehemänner, die über eine große Anzahl an Konflikten berichteten, mit jenen verglichen, die von weniger Konflikten erzählten."

Dabei habe man herausgefunden, dass Beziehungsprobleme dem gesundheitlichen Wohlbefinden beider Ehepartner schadeten. Den Forschern fiel allerdings auf, dass die männlichen Teilnehmer durch die jahrelange Disharmonie in der Ehe körperlich mehr in Mitleidenschaft gezogen wurden als ihre Ehefrauen. Zudem hatten Paare, die am Anfang ihrer Ehe harmonischer miteinander umgingen und weniger stritten, zunächst gesundheitliche Vorteile. Ein Effekt, der mit der Zeit allerdings nachlässt.

Häufige Streitereien können demnach zu Entzündungen im Körper, Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems oder einer Schwächung des  Immunsystems führen. Zudem können vermehrt Stresshormone freigesetzt werden und sich der Appetit verändern.

So schädlich wie Rauchen oder Trinken

Diese Symptome können wiederum weitere Erkrankungen begünstigen. Frühere Studien würden belegen, dass die Herzfunktionen oder das Immunsystem beeinträchtigt werden kann.

"Wenn man viele Konflikte in einer Beziehung ausfechten muss, schadet das der Gesundheit im gleichen Maß wie zum Beispiel schlechte Angewohnheiten wie das Rauchen oder Trinken", erklärte Shrout weiter.

Die gesundheitlichen Risiken seien besonders hoch, wenn es sich bei diesen regelmäßigen Konflikten immer wieder um dieselben Streitpunkte handele und die Eheleute es nicht schaffen, diese miteinander zu klären.

Bisherige Forschungen nahmen bislang an, dass verheiratete Paare gesünder und länger leben würden als ledige, geschiedene oder verwitwete Menschen. Die vorliegenden Studienergebnisse schränken diesen vermeintlich generellen positiven Effekt einer Beziehung ein: Für ein gesundes Leben komme es eher darauf an, wie harmonisch die Ehe läuft und was beide Partner bereit sind dafür zu tun.

(red.)

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