Termine. Auch die Kultur setzt auf das Untergangsspektakel.
Wien/Win/Apa. Es muss nicht immer Party sein. Auch leiser (und hochkulturell) lässt sich die Aufregung um den 21. Dezember begehen. Zum Beispiel mit Katharina Straßer und Cornelius Obonya, die bei „Best of Apocalypse/Der Liederabend am Ende der Welt“ im Wiener Stadtsaal (23 Uhr), Untergangslieder zum Besten geben. Im Theater am Steg in Baden steht der „Maya Time Code“ auf dem Programm, der sich kryptisch als „Balanceakt zwischen archaischer Mythologie und pechschwarzem Humor“ ankündigt.
Literarische Endzeitstimmung gibt es auch in Graz, wo bei „Weltuntergang live“ sieben Grazer Autoren Ausschnitte aus ihren Endzeitromanen lesen. In Tirol wiederum widmet sich das „Freie Theater Innsbruck“ am 21. Dezember dem Weltende. Im Wiener Burgtheater findet mit „Die Wand“von Marlen Haushofer ohnehin ein apokalyptisches Stück statt.
Wer klassische Musik im authentischen Ambiente bevorzugt, sollte den Computer einschalten. Der Internet-Sender „Arte Live Web“ überträgt das Maya-Konzert der Dresdner Sinfoniker mit live zugeschalteten Künstlern aus Mexiko und Guatemala. Der Auftritt findet in Sachsens Landesbibliothek statt, wo eine von drei erhaltenen Maya-Handschriften lagert. Musik zur Apokalypse gibt es auch im Wiener Konzerthaus. Dort spielen Thomas Gansch auf der Trompete und Georg Breinschmid (Kontrabass) um 22 Uhr ein „Konzert zum Weltuntergang“.
Wer das Ende lieber gemütlich auf der Couch erleben will: Das Entertainerduo Joko & Klaas moderiert auf ZDFneo die große „Weltuntergangsshow“. Im Kino hingegen ist seit 14. Dezember die Satire „Endlich Weltuntergang“ zu sehen. Darin macht sich Regisseurin Barbara Gräftner über die Anhänger von Weltuntergangsverschwörungen lustig.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2012)