Beatrix Mayrhofer: „Im Grunde sind die Menschen religiös“

Viele Flüchtlinge wollten selbst geben und nicht nur Empfänger sein, sagt Schwester Beatrix Mayrhofer.
Viele Flüchtlinge wollten selbst geben und nicht nur Empfänger sein, sagt Schwester Beatrix Mayrhofer.Akos Burg
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Schwerpunkt: Geben Islamische Quellen gehören zur europäischen Tradition, sagt Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Frauenorden Österreichs. In der Glaubenspraxis brauche es heute dennoch eine Art „Übersetzung“ des Korans nach Europa.

Für das Geben im religiösen Kontext gibt es das Wort Almosen, das recht verstaubt klingt. Wie ist das mit dem Geben an sich?

Beatrix Mayrhofer: Ich persönlich würde dieses Wort nicht verwenden, weil es Geben aus Mitleid, fast aus Überheblichkeit, bedeutet. Wobei der Ursprung einen ganz anderen Zusammenhang hat. Geben ist eine notwendige Ergänzung zur Gottesverehrung. Ich kann – so verstehen wir das im christlich-jüdischen Sinn – nicht Gott anbeten und gleichzeitig mein Gegenüber gleichgültig behandeln. Gott ist der, der gibt. Gott gibt sich selbst hinein in seine Schöpfung. Er wird Mensch unter uns, das ist das Letzte, was er uns geben kann.

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