„Dann stehen plötzlich 18-Jährige im Club“

Jazz sei schwer zu begreifen, sagt Christoph Huber: Eine simple Definition gebe es einfach nicht.
Jazz sei schwer zu begreifen, sagt Christoph Huber: Eine simple Definition gebe es einfach nicht. (c) Akos Burg
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Christoph Huber programmiert seit 25 Jahren das weltweit hoch angesehene Wiener Jazzlokal Porgy & Bess. Der „Presse am Sonntag“ erzählt er, was es mit dem Jazz auf sich hat, und wie schön und schwierig die Kulturarbeit sein kann – von Prince bis Joe Zawinul.

Das Porgy & Bess feiert Anfang September sein 25-jähriges Bestehen. Wie wird das zelebriert?

Christoph Huber:
Im Gegensatz zu den letzten Festivitäten zu Jubiläen werden wir diesmal über die ganze Saison feiern. Zum zehnjährigen Bestehen organisierten wir ein zehntägiges Festival, zum Zwanziger ließen wir für ein Open-Air-Festival sogar die gesamte Riemergasse sperren. So aufwendig werden wir es nicht mehr angehen. Stattdessen werden wir uns Spezialprojekte leisten. Darunter wird ein Vier-Tages-Engagement von John Zorn sein und im September wird der Grandseigneur des europäischen Jazz, der französische Pianist Martial Solal, im Porgy spielen. Er ist jetzt 92 Jahre alt und spielt nur, wenn es ihm Spaß macht.

Wie sind Sie eigentlich ins Team des ursprünglich vom Musiker Mathias Rüegg gegründeten Porgy & Bess gekommen?

Mathias gründete das Porgy 1993 mit der Idee, einen Jazzherbst mit österreichischen und schweizerischen Musikern zu organisieren. Harald Quendler, damals Chef des Labels Extraplatte, hatte ihm einen Tipp gegeben, wo er das machen könnte: in der Fledermaus-Bar von Gerhard Bronner. Gepachtet war das Lokal damals von einem gewissen Friedl, der bei Ivan Rebroff Klavier spielte und Bronner Teile der Mieteinnahmen in die USA schickte, wo er damals lebte. Quendler war es auch, der mich vorgeschlagen hat, aus dem ursprünglich zeitlich begrenzten Projekt einen dauerhaften Club zu etablieren.

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