Sport im heißen Topf

Training im aufblasbaren Kokon, dem Hotpod.
Training im aufblasbaren Kokon, dem Hotpod.(c) Hotpod-Yoga
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Vom Besuch einer Yogastunde in einem 37 Grad heißen Kokon.

Sport ist oft anstrengend – doch selten so, dass man sich auch Jahre später noch an die Erschöpfung erinnern kann. Auf meine erste Bikram-Yoga-Stunde trifft aber genau das zu. Noch heute sitzt mir diese in den Knochen. Oder zumindest im Gedächtnis. Niemals hätte ich gedacht, dass Yoga so erschöpfend sein kann. Doch die Raumtemperatur von 40 Grad, die Teil des Bikram-Konzepts ist, ließ mich mit dem Kreislauf kämpfen. Erschöpft auf der Matte liegend schwor ich mir damals: Es wird nicht nur meine erste, sondern auch die letzte Bikram-Yoga-Stunde gewesen sein.

In den vergangenen Tagen habe ich mich dann aber doch auf ein ähnliches Experiment eingelassen. Es trudelte eine Einladung zum Hotpod-Yoga in einem Studio in der Margaretenstraße 70 im fünften Wiener Gemeindebezirk ein (Infos unter: hotpodyoga.com). Der hierzulande noch ziemlich neue Sporttrend wird quasi in einem heißen Topf ausgeübt. Eigentlich ist es ein aufblasbares, überdimensionales Iglu beziehungsweise ein großes kokonähnliches Luftpolsterzelt. Ganz so heiß wie beim Birkam-Yoga ist es darin nicht. Die Luft wird „nur“ auf 37 Grad erwärmt. Die Ausdünstungen der 20 Yogis, die in dem Pod Platz haben, lassen die Luftfeuchtigkeit noch einmal ordentlich steigen. Beim Betreten des Zelts stieg mir (trotz intensiver Lüftung) der Geruch der Vorgruppe in die Nase, und als der Reißverschluss des Kokons geschlossen wurden, fühlte ich mich etwas beengt. Doch das erste Unwohlsein verschwand schnell. Bei gedimmten Licht und soften Musikklängen begann ich zu entspannen. Unter Anleitung der Yogalehrerin verbog ich meinen Körper und stand in Dreiecks- und Kriegerpose auf der Matte. Das Dehnen fällt aufgrund der hohen Temperaturen sogar leichter. Anstrengend ist die 60-minütige Hotpod-Yoga-Einheit trotzdem – aber nicht völlig erschöpfend. Und so muss die erste Hotpod-Yoga-Einheit nicht zwingend die letzte gewesen sein.

E-Mails an: julia.neuhauser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2018)

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