Nicht zu vergessen: Essen

Doppelbock Zollverein in Essen
Doppelbock Zollverein in EssenPeter Wieler, EMG
  • Drucken

Die einst graue, smoggeplagte Kohlestadt Essen besteht fast zur Hälfte aus Wäldern, Feldern, Parks und Wiesen. Jetzt trägt die Ruhrmetropole den Titel Grüne Hauptstadt Europas. Und zwischen all dem Grün wird es immer bunter.

Auf Abraumhalden wachsen Wälder, alte Werksbahntrassen werden Fahrradwege, Abwasserkanäle lebendige Flüsse. Auf der Ruhr, die dem Kohlen- und Stahlrevier den Namen gab, leben Kormorane, Wildgänse und reichlich anderes Getier. Pünktlich zum Sommeranfang eröffnete an der einstigen Dreckbrühe wieder der erste Badestrand. Jedoch: „Der Eindruck täuscht. Die Stadt macht Grünflächen platt. Bauen bringt Profit“, schimpft Hubertus Ahlers über die Grüne Hauptstadt Europas, während er Blüten von einem seiner vielen Beete pflückt. Der Mann muss es wissen. Mehr als 15 Jahre kämpfte er gegen die Kommune und einen Investor, um 28.000 Quadratmeter in ein blühendes Paradies zu verwandeln.

Neue Urbane Landwirtschaft nennen Ahlers und seine Mitstreiter ihre Gartenlandschaft. Auf einem Hügel über dem Essener Arbeiterviertel Katernberg bauen sie Kräuter an, essbare Blüten, Lauch, Kartoffeln und mehr. Wo die Bewohner ihre Heimat einst am „Gestank nach faulen Eiern“ erkannten, summen heute die Bienen. Der Wind wispert in den Kronen der Obstbäume. Im Gewächshaus reifen dicke, rote Tomaten, auf den Feldern Salate, Pastinaken, Bohnen und Erbsen, die sie ihren Kunden in Gemüsekisten auch nach Hause liefern.

Die Macher der Möglichkeiten

Kokerei Zollverein
Kokerei ZollvereinPeter Wieler, EMG

Um das Gelände für sein soziales Gartenbauprojekt zu sichern, gründete Ahlers die gemeinnützige Bonnekamp-Stiftung. Ihr Kapital: das Grundstück. Seit es der Stiftung gehört, kann es niemand mehr enteignen und für andere Zwecke nutzen. „Die Politiker und Verwaltung lassen ganze Stadtteile absaufen“, weil sie „kaum Wählerstimmen“ bringen, sagt Ahlers.

Als die Zechen, Kokereien und Stahlküchen Arbeitskräfte brauchten, holten sie Gastarbeiter aus Südeuropa und der Türkei. Die Betriebe verschwanden, die Arbeiter blieben. Das Ruhrgebiet verkam mit dem Ende der Kohle- und Stahlindustrie zum Armenhaus Westdeutschlands. Tatsächlich stehen zahlreiche heruntergekommene Wohnungen leer. Für nötige Renovierungen fehlen den meisten Eigentümern das Interesse und oft das Geld.
Einer, der es hat, ist Reinhard Wiesemann. Als Jugendlicher gründete der Wuppertaler eine IT-Firma und verkaufte das Unternehmen schließlich mit einem satten Gewinn. Über Zahlen spricht der ruhige, freundliche Mittfünfziger „lieber nicht“.

Anfang der 2000er erwarb er ein ehemaliges Franziskanerkloster in der nördlichen Essener Innenstadt, das er zum Künstler- und Kreativzentrum umbaute. Auf mehr als 4000 Quadratmetern schaffen Maler, Musiker und viele andere, die „etwas Kreatives, Interessantes und Legales“ machen. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, darf die Seminarräume, Ateliers, das Foto- und Tonstudio, Probenräume sowie Werkstätten des „Unperfekthauses“ kostenlos nutzen.

„Meine Eltern haben mir alle Freiheit gelassen“, erinnert sich Technikfreak Wiesemann. „Ich durfte basteln und ausprobieren.“ Als Zwölfjähriger besuchte er Volkshochschulkurse in Elektrotechnik, schraubte im Keller an den ersten Rechnern und holte mit 17 beim europäischen „Jugend forscht“-Wettbewerb den zweiten Platz. Mit dem Unperfekthaus will er „etwas zurückgeben“. Mit Kurzhaarschnitt, Brille und kariertem Hemd über der Hose könnte der Mäzen voller Ideen ein unscheinbarer Nerd sein.
Als seine Firma auf 50 feste Mitarbeiter angewachsen war, verkaufte er den Laden und gründete später das Linux-Hotel am Essener Stadtrand. Dort besuchen Programmierer und Nutzer Schulungen und entwickeln das freie Betriebssystem weiter.

„Selbstverständlich möchten wir Geld verdienen“, heißt es auf der Internetseite. „Eine Aktivität, die sich wirtschaftlich nicht trägt, ist instabil und ist abgekoppelt von den Bedürfnissen der Menschen.“ Dennoch glauben die Macher, dass man „Geld verdienen, anderen nützlich sein und dabei Freude haben kann“. „Die Marktwirtschaft“, meint Wiesemann, „ist wahrscheinlich das beste System, das wir je hatten, aber sie hinterlässt Lücken.“ Einige davon möchte er füllen. Es gebe so viele Menschen, die etwas Sinnvolles tun wollen. Dafür stellt der Umtriebige Räume zur Verfügung. An Getränkeautomaten können sich die Kreativen kostenlos bedienen. „Ich möchte in Großzügigkeit leben“, sagt der Gründer beiläufig, als spreche er über Selbstverständliches.

Auf den Namen für das Kreativzentrum brachte ihn ein Roman von Michael Ende. Das Haus sei „nie fertig. Wenn etwas zu perfekt ist, sind wir nur noch Zuschauer.“ Begeistert erzählt er von den vielen Projekten, die im Unperfekthaus entstanden sind, und von Menschen, die sich durch die Begegnungen mit anderen Kreativen weiterentwickeln. Er sucht neue Wege, die Welt etwas besser zu machen.

Hauptbahnhof in Essen
Hauptbahnhof in EssenImago

Last-minute-Buffet für zwei Euro 50

Sechs Häuser hat er inzwischen in der nördlichen Innenstadt gekauft. Eines davon schenkte der IT-Spezialist der Stadt, damit sie dort ein Bürgerzentrum eröffnet. Ein weiteres wurde zum Mehrgenerationenhaus. Dort will Wiesemann „selbst alt werden“. WG-Zimmer und Wohnungen vermietet er für 15 Euro pro Quadratmeter. Doch für jeden Quadratmeter Wohnraum gibt es für die Bewohner die Hälfte an Gemeinschaftsfläche dazu: Sauna, Wellnessraum, ein riesiges Wohnzimmer mit Dachterrasse und mehr. Getränke und einige andere Besonderheiten sind in der Miete enthalten.

Anders als die meisten Mehrgenerationenhäuser zieht Wiesemanns Projekt sehr viele junge Leute an. Die moderne, minimalistisch-stylische Einrichtung trägt dazu bei, ebenso freies WLAN, ein Coworking-Raum und Platz für Wohngemeinschaften. Ins Erdgeschoß sind ein Café und ein Trödelladen eingezogen. Hier kann jeder gebrauchte Sachen verkaufen. Damit sich die Welten der Kreativen und der Geschäftsleute begegnen, hat er dem Unperfekthaus ein Business-Hotel zur Seite gestellt. Dessen Gäste frühstücken wie die Künstler im Restaurant des Unperfekthauses. Dort bekommt man für 34,90 Euro eine Tagesflat: Essen und trinken, so viel man will, und für das Nickerchen danach ist die Nutzung des Ruheraums im Preis enthalten. Wer nach 15 Uhr zum Mittagessen kommt, zahlt für das Last-minute-Buffet zwei Euro 50. So kann sich hier jeder eine Mahlzeit leisten.

Wiesemann ist davon überzeugt, dass sich Eigennutz und Altruismus ergänzen. Das Kreativ- und das Mehrgenerationenhaus steigern auch seine Lebensqualität: „Wenn ich mein Wohnumfeld verbessere, erhöhe ich auch den Wert meiner Häuser“, schiebt er, jetzt ganz Geschäftsmann, nach und erzählt, wie er den Pfarrer der Kreuzeskirche nebenan für eine weitere Idee gewonnen hat: Sonntags gehört das Gotteshaus den Gläubigen. Werktags füllen Tagungen, Lesungen, Konzerte und „gern auch Partys“ die leere Kirche. Der Altar auf Rollen wird dafür in einen Nebenraum geschoben. In der ehemaligen Sakristei hat man eine Bar eingebaut. Und durch die bunten Pop-Art-Fenster des US-Künstlers James Rizzi fällt weiches Licht in die schlicht weiße Kirche. Im Norden der Innenstadt mit seinen Handyshops, Dönerläden und Billig-Geschäften in Zweckbauten aus den 1960er- und 70er-Jahren wirken Kirche, Unperfekthaus, Mehrgenerationenhaus oder die Galerie Alte Mitte des Allround-Künstlers Lex Spielmann wie Raumschiffe aus einer anderen Welt. Vermuten würde man solche Inseln der Kreativität eher jenseits der Ruhrgebietsautobahn A 40, die die Stadt in den armen Norden und den reicheren grünen Süden teilt.

Mei Ruhr will i ham

In den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts ließ sich der Industrielle Alfried Krupp in den Wäldern am Ufer der Ruhr einen 8100-Quadratmeter-Palast mit 269 Räumen bauen: die Villa Hügel – heute Museum, Veranstaltungsort und Sitz der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Der Unternehmer entfloh so der dicken Luft im Essener Norden. Zurück blieben seine Arbeiter und die vieler anderer stinkender Industriebetriebe – sie konnten sich eine Übersiedlung in den Süden nicht leisten.

Dort entstanden grüne Villenviertel mit großzügigen Gründerzeitbauten und bürgerliche Wohngebiete wie zum Beispiel Rüttenscheid. Hier eröffnen junge Kreative in Bauten der vorletzten Jahrhundertwende individuelle Feinschmecker-, Kunst- und Designläden: Fotostudios, schicke Cafés, eine Kaffeerösterei, einen Barbiersalon und die Hutmanufaktur der Modistin Ulrike Strelow. In ihrem mit Holzboden ausgelegten hellen Geschäft verkauft die Kunsthandwerkerin festliche Damenhüte und topmoderne Hipster-Kopfbedeckungen. Viele Stücke fertigt sie zusammen mit einer Auszubildenden in der Werkstatt hinter dem Laden. Die Kunden kommen „bis aus Köln und Düsseldorf“, weil sie „zum Beispiel das passende Outfit für eine Reise an die Pferderennbahn Ascot in England suchen“. Strehlow, eine jugendliche, fröhliche Frau um die 40 mit einem strahlenden Lächeln lebt gern in Rüttenscheid. „Hier wohnen viele Familien mit Kindern.“ Alles könne sie zu Fuß erreichen. Ihre Tochter saust mit dem Tretroller zur Schule. Sie mag die kreative Atmosphäre im Viertel, die kleinen Läden im überschaubaren Kiez. In den Essener Norden fährt sie nie. „Du würdest doch nie nach Katernberg ziehen, oder?“, fragt sie ein Freund, der gerade auf dem Weg zu seinem Möbeldesignladen mit dem Fahrrad vorbeikommt. „Nein“, antwortet die Hutmacherin ohne zu zögern. „Warum auch?“

Tatsächlich scheint der Essener Süden heller, sorgloser, fröhlicher, rheinischer als die Arbeiterquartiere im Norden. Am Isenbergplatz scharen sich stylische Kneipen um einen von uralten Bäumen beschatteten Spielplatz, auf dem die Kinder toben, während die Mütter im Café Gold oder beim „Holländer“ nebenan genüsslich ihren Latte Macchiato trinken. Keine fünf Kilometer sind es von hier an die inzwischen wieder grüne Ruhr, auf der André Zölzer Kanu- und Kajaktouren anbietet. In Sichtweite der Autobahn und eines stillgelegten Förderturms blühen Teichrosen auf dem Wasser. Schwarze Kormorane tauchen nach Fischen aus dem Fluss, auf dem Gänse ihre Runden drehen. „Seefrösche, Schildkröten, Erdkröten, Flusskrebse, Nutrias“, zählt Zölzer die Tiere auf, die sich angesiedelt haben, seit die Ruhr wieder einigermaßen sauber ist. „Im Wasser leben Hechte, Welse und auch wieder viele Döbel.“ Die „Forelle der Armen“, eine Karpfenart, habe es hier früher in rauen Mengen gegeben. Wegen der Wasserverschmutzung war sie verschwunden.

Infos auf einen Blick

Einzig eingeschleppte Arten wie der Bärenklau, Springkraut, Kanadagänse, trüben das Idyll. Das nördliche Ufer steht inzwischen unter Naturschutz. Selbst Kanus, die „rückstandsfrei“ übers Wasser gleiten, müssen sich von den brütenden Vögeln fernhalten. Seine Touren erlebt der 43-Jährige als Urlaub vor der Haustür. Auch wenn viele Essener von der Grünen Hauptstadt Europas 2017 kaum etwas mitbekommen und manche beklagen, dass die Stadt das Geld vor allem für große Spektakel ausgebe: Zumindest hier, wo die Ruhr durch Wiesen und Wälder plätschert und man im Fluss wieder baden kann, hat sich Essen den Titel verdient. Info: Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Essen (heute 589.000 Einwohner) mit 291 Zechen die größte Bergbaustadt Europas. Seit 1986 die letzte Grube in Essen schloss, hat sich in der nach eigenen Angaben „drittgrünsten Stadt Deutschlands“ viel verändert. Statt im Bergbau verdienen die Menschen ihr Geld heute vor allem mit Handel und Dienstleistungen. Den Wandel krönt Essen mit dem Titel Grüne Hauptstadt Europas 2017. Auf 45 Prozent der Stadtfläche sind Felder, Wiesen, Wälder und Parks.

Essen-Tourismus: Die Essen Welcome Card bietet Rabatte für Stadtrundfahrten, Besichtigungen, Theater, andere Veranstaltungen und die öffentlichen Verkehrsmittel . www.essen-tourismus.de

Grüne Hauptstadt Europas 2017:essengreen.capital mit allen Terminen. Projekte und weitere Hintergrundinfos und Veranstaltungskalender: gruenehauptstadt.de

City Trees: Auf dem Hauptbahnhof hat die Deutsche Bahn als Beitrag zur Grünen Hauptstadt zwei mit Moosen und anderem Grün bepflanzte Metallwände aufgestellt. Das Grün soll Schadstoffe aus der Luft filtern. Solarzellen liefern Strom für die Bewässerungspumpen. Wissenschaftler sind sich nicht einig darüber, ob die City Trees tatsächlich die Luft verbessern. Ausgewertet wird Ende des Jahres.

Stadtrundfahrt: Vor der Tourist-Information beim Hauptbahnhof starten die roten Doppeldecker- Cabriobusse zu zweistündigen Stadtrundfahrten. Perfekt für einen ersten Überblick. www.ruhrgebiet-stadtrundfahrten.de

Weltkulturerbe: Die 1986 aufgegebene Zeche Zollverein, einst Deutschlands größtes Bergwerk, ist als Unesco-Weltkulturerbe (2001) zum Wahrzeichen des Strukturwandels im Ruhrgebiet aufgestiegen. Die Stadt wollte das 100 Hektar große Gelände nach der Schließung des Bergwerks zur Mülldeponie machen. Heute ist sie stolz auf eines der größten Denkmäler der Industriekultur in Europa. Neben einer Event-Location mit Konferenzzentrum finden sich auf dem ehemaligen Zechengelände das Red-Dot-Design-Museum mit der weltweit größten Ausstellung zeitgenössischen Designs, Künstlerateliers, 40 junge Kreativunternehmen, das Performing Arts Choreographische Zentrum NRW (Pact) und einiges mehr. Das Ruhr-Museum zeigt neben Sonderausstellungen die Geschichte der Industrieregion. Das Außengelände hat sich die Natur weitgehend zurückerobert. Hier gedeihen in einem 32 Hektar großen Wald mehr als 540 verschiedene Pflanzenarten. www.zollverein.de

Innenstadt: Rund um den Bahnhof ist Essen nicht schön: Billigbauten aus den 1960er- und 70er-Jahren, laute, breite Straßen und eine große Fußgängerzone mit den Filialen großer Handelsketten. Der Albtraum einer autogerechten Stadt wurde hier verwirklicht. Inzwischen entdecken immer mehr Künstler und Studenten das nördliche Zentrum als bezahlbares, zentral gelegenes Wohnquartier. Viele eröffnen kleine Läden, Galerien (zum Beispiel die Galerie Alte Mitte, Viehhofer Pl. 20, www.facebook.com/AlteMitte) und Kneipen wie Felis Theke (Mechtildisstr. 1, www.facebook.com/felistheke/).

Nicht weit von hier hat Unternehmer und Erfinder Reinhard Wiesemann auf 4000 Quadratmetern sein Kreativzentrum Unperfekthaus mit Künstlerateliers, Fernseh- und Musikstudio, Coworking Space mit Dachterrasse sowie Seminarräumen für alle eröffnet. Europaweit einmalig können Kreative die Räume kostenlos nutzen und Veranstaltungen organisieren. Im Erdgeschoß gibt es ein Café und Restaurant, nebenan ein Hotel und eine Ferienwohnung (Friedrich Ebert Str. 18, www.unperfekthaus.de). Die Kreuzeskirche ganz in der Nähe dient sonntags als Kirche und werktags als Kultur- und Event-Location (Kreuzeskirchstr. 18, www.kreuzeskirche-essen.de).

In Wiesemanns Mehrgenerationenhaus GeKu-Haus finden sich im Erdgeschoß ein Café und der Konsumreform-Shop. Hier verkaufen 100 Anbieter Gebrauchtwaren. Wiederverwertung und Upcycling auf die einfache Weise, Viehhofer Str. 31, www.konsumreform.de

Dom: Der 1150 Jahre alte Essener Dom zählt zu den ältesten Kirchen Deutschlands. Zum Domschatz gehört eine vergoldete Marienfigur aus dem frühen Mittelalter, www.dom-essen.de

Museen: Alte Synagoge: Die 1913 erbaute Synagoge dient heute als Haus der jüdischen Kultur, Museum und Begegnungsstätte, Edmund-Körner-Platz 1, www.alte-synagoge.essen.de

Museum Folkwang: Das renommierte Museum ist auf die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts spezialisiert. Es besitzt eine bedeutende Sammlung französischer und deutscher Malerei, Skulpturen, zahlreiche Werke berühmter Fauvisten und Expressionisten. Weitere Sammlungen widmen sich der Fotografie (60.000 Werke) und der Grafik (12.000 Blatt). Das Deutsche Plakat-Museum hat mehr als 340.000 Plakate aus Politik, Wirtschaft und Kultur von 1880 bis heute. www.museum-folkwang.de

Draußen: Vor allem der hügelige Süden Essens ist grün. Doch auch im Norden gibt's Parks und Wälder, oft auf ehemaligen Abraumhalden der Bergwerke wie die Schurenbachhalde, von deren Gipfel man einen weiten Blick über Essen und das Ruhrgebiet genießen kann. Zahlreiche ehemalige Werkbahntrassen hat die Stadt zu Radwegen umgebaut. Insgesamt zählt Essen 376 Kilometer Radwege.

Margarethenhöhe: Die Siedlung entstand von 1906 bis 1938 nach Plänen des Architekten Georg Metzendorff als erste deutsche Gartenstadt. Alle Häuser haben eigene Gärten. Die meisten sind mit Wein bewachsen. So leuchten die Fassaden im Herbst rot und goldgelb um die Wette.

Kino: Deutschlands größter Filmpalast, 1928 erbaut Kettwiger Str. 36, www.lichtburg-essen.de

Übernachten: Quartiere gibt es in allen Preislagen. Ausgefallen ist das Hotel im Unperfekthaus (Unperfekthotel) mit eigener Dachterrasse und Frühstück im Künstlerhaus, www.unperfekthaus.de/hotel/. Für Gruppen gibt es eine Ferienwohnung (WG-Hotel) www.wg-hotel.de.

Handelshof: Eines der wenigen am Hauptbahnhof erhaltenen historischen Gebäude beherbergt das Vier-Sterne-Hotel Handelshof. Hier verbrachte der Hotelierssohn und spätere Schauspieler Heinz Rühmann Jahre seiner Jugend, Am Hauptbahnhof 2, www.novum-hotels.de/hotel-handelshof-essen.

Compliance-Hinweis: Der Autor wurde von Essen Marketing unterstützt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.9.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.