Niemand mietet mehr als die Wiener

Im Schnitt zahlt man in Wien 9,60 Euro Miete pro Quadratmeter und Monat, in Prag sind es 13,10 Euro, in München 16,50 Euro oder mehr.
Im Schnitt zahlt man in Wien 9,60 Euro Miete pro Quadratmeter und Monat, in Prag sind es 13,10 Euro, in München 16,50 Euro oder mehr. (c) Clemens Fabry
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Die Miethöhe ist laut Studie vergleichsweise moderat. Aber es wird teurer.

Wien. Die österreichische Hauptstadt weist mit 77Prozent den höchsten Anteil an Mietwohnungen in Europa auf. Zugleich seien die Mieten hierzulande – für eine europäische Hauptstadt – moderat, erklärte das Wirtschaftsprüfungs- und Beraterunternehmen Deloitte am Donnerstag. Im Schnitt zahlt man in Wien 9,60 Euro Miete pro Quadratmeter und Monat, in Prag sind es 13,10 Euro, in München 16,50 Euro oder mehr. Spitzenreiter sind London und Paris mit rund 26 Euro.

Aber auch Österreich ist ein Spitzenreiter, und zwar beim Neubau von Wohnungen, geht aus dem neuen Deloitte Property Index hervor. Demzufolge wurde im vergangenen Jahr in unserem Land der Bau von 8,6 Wohnungen pro 1000 Einwohner initiiert. Damit rangiere Österreich weit vor dem zweitplatzierten Frankreich mit 6,4 und Polen mit 5,4 geplanten Wohnungen je 1000 Einwohner. Das Schlusslicht in dieser Kategorie kommt Italien mit 0,9 Wohnungen zu.

Auch Kaufen ist relativ günstig

Wohnungseigentum sei in Österreich relativ erschwinglich. Für eine Neubauwohnung mit 70 Quadratmetern müssen bei uns knapp sechs durchschnittliche Bruttojahresgehälter hingelegt werden, in anderen Ländern Europas viel mehr. An der Spitze liegt Tschechien mit über elf Jahresgehältern, gefolgt von Großbritannien mit rund zehn. Am günstigsten schneidet Belgien mit nicht einmal vier Bruttojahresgehältern ab.

Im Schnitt kostete neues Wohnungseigentum in Österreich demnach 2553 Euro pro Quadratmeter, in Großbritannien, dem teuersten Pflaster, 4397 Euro pro Quadratmeter, im besonders günstigen Ungarn 1164 Euro.

Generell sind Wohnungen in Städten teurer als auf dem Land. In Wien wurde der Quadratmeterpreis im Schnitt mit 4138 Euro ermittelt, in Graz mit 3089 und in Linz mit 2901 Euro. Mit Abstand am kostspieligsten war wie gewohnt Londons City: Dort musste man pro Quadratmeter mit 16.512 Euro rechnen, gefolgt von Paris mit 10.697 Euro pro Quadratmeter.

Eigentum wird zum Luxusgut

Die unverändert hohe Nachfrage treibe auch in Österreich die Preise weiter nach oben, so Deloitte. Sowohl das Mieten als auch das Kaufen würden künftig kostspieliger. Gerade Eigentum entwickle sich dadurch immer mehr zu einem Luxusgut. Das heize auch den Bedarf nach relativ günstigen Mietwohnungen weiter an. (APA/est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.10.2018)

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