Das Handyspiel werde nur einen begrenztem Einfluss auf die Geschäftszahlen haben, teilte Nintendo mit. Daraufhin gab es den größten Tagesverlust seit fast 26 Jahren.
Enttäuschte Hoffnungen auf einen Gewinnschub durch das Handyspiel "Pokémon Go" haben am Montag einen Ausverkauf bei Nintendo ausgelöst. Die Aktien des japanischen Videospielanbieters fielen an der Tokioter Börse um knapp 18 Prozent und standen damit vor dem größten Tagesverlust seit fast 26 Jahren. Dabei wechselten bis kurz vor Handelsschluss fast fünf Mal so viele Nintendo-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.
Das Unternehmen hatte am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt, "Pokémon Go" werde nur einen begrenzten Einfluss auf die Geschäftszahlen haben. Es gebe derzeit keine Pläne, die Geschäftsziele anzuheben.
"Kursanstieg nicht gerechtfertigt"
"Pokémon Go" wechselt zwischen der echten und der virtuellen Welt. Der Spieler muss dabei verschiedene Arten von Fantasiewesen einfangen, die bereits vor 20 Jahren mit einer Serie von Videospielen bekanntwurden. Dank des unerwartet großen, weltweiten Erfolgs von "Pokémon Go" verdoppelte sich der Kurs der Nintendo-Aktien in den vergangenen zwei Wochen zeitweise.
"Es war stets recht offensichtlich, dass die Einnahmen für Nintendo diesen Kursanstieg nicht rechtfertigen", betonte Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. "Die Tatsache, dass das Unternehmen dies nun bestätigt hat, sollte niemanden schockieren." Das Kursplus von gut 50 Prozent im Vergleich zum Niveau vor Markteinführung von "Pokemon Go" spiegele den erfolgreichen Einstieg von Nintendo in den stark wachsenden Markt für Handyspiele angemessen wider.
(APA/Reuters)