Brasilien: Das Barometer Südamerikas

Bovespa seit 1995, in Punkten
Bovespa seit 1995, in PunktenQuelle: Bloomberg / Grafik: "Die Presse"
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Die neuntgrößte Volkswirtschaft steigt gerade aus der Rezession. Der Leitindex Bovespa hat die Erholung antizipiert. Den Ton in ihm geben Rohstoffe, Finanzen und Bier an.

Wien. Kaum etwas auf der Welt ist von hier aus gesehen so weit weg wie Südamerika. Im Wettbewerb um den besten Platz im blinden Fleck konkurriert es am ehesten mit Afrika. Das heißt freilich nicht, dass sich dort nicht vieles regt. So kamen im Vorjahr gleich in mehreren südamerikanischen Staaten marktorientierte Regierungen ans Ruder, nachdem das Ende der Rohstoffhausse den Verteilungsspielraum eingeengt hatte und radikale Linksregierungen in der Gegend ihr klägliches Scheitern demonstriert hatten. Gerade Argentinien, Peru und Brasilien, die gemeinsam etwa drei Viertel der südamerikanischen Wirtschaftsleistung generieren, haben liberale Regierungen gewählt. Ein Erfolg für sich ist das freilich noch nicht, denn wie Brasilien zeigt, läuft nach dem Impeachment gegen den Vorgänger nun die zweite Anklage gegen den jetzigen Präsidenten.

Der Platzhirsch . . .

Wirtschaftlich bleibt das Land unabhängig davon der Platzhirsch des Kontinents. Als Hauptmotor fungiert der Binnenmarkt. Die Außenwirtschaft trägt gerade einmal ein Fünftel zur Wirtschaftsleistung bei, wobei die Exporte vor allem aus Rohstoffen, Fleisch und Zucker bestehen und zur Hälfte nach China, Europa und in die USA gehen. Fast 70 Prozent der Bruttowertschöpfung des Landes mit seinen gut 200 Millionen Einwohnern entfallen auf den Dienstleistungssektor, ein Viertel auf die nicht sehr wettbewerbsfähige Industrie.

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