Wasser wird wertvoller

(c) REUTERS (Njeri Mwangi)
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Immer mehr Menschen kämpfen um Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dabei gibt es einige Konzerne, die an Lösungen arbeiten.

Wien. Der Griff zum Wasserhahn an einem heißen Sommertag ist nicht überall ganz selbstverständlich. In zahlreichen Schwellenländern haben viele Menschen noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Laut dem World Resources Institute, einer Umwelt-Denkfabrik mit Sitz in Washington, lebt derzeit fast jeder siebente Mensch in einer Region mit knappen Wasserressourcen.

Auch die Zukunftsprognosen lassen wenig Gutes erahnen. Bis 2025 könnte sich diese Zahl nämlich auf 3,5 Milliarden Menschen erhöhen. Gründe gibt es für die dramatische Entwicklung genügend. Immerhin wächst die Weltbevölkerung, lebt zunehmend in Großstädten und stellt immer höhere Ansprüche an die Lebensqualität. Die Folgen sind schon jetzt messbar: In den vergangenen 60 Jahren hat sich der Wasserverbrauch der privaten Haushalte vervierfacht.

Mit der zunehmenden Umweltverschmutzung werden zudem immer mehr Trinkwassergebiete verdreckt. Zu guter Letzt verschlingt die weltweite Landwirtschaft eine Menge Wasser. Längst wandern rund 70 Prozent des Trinkwasserverbrauchs in diesen Sektor. Hinzu kommt der Klimawandel, die Temperaturen steigen rund um den Globus an, der Niederschlag wird in vielen Regionen immer weniger.

Infrastruktur gefragt

Handfeste Lösungen für den sorgsamen Umgang mit Trinkwasser sind also dringend gefragt. Ganze 7,5 Billionen Dollar an Investitionen in entsprechender Infrastruktur wären laut KBI Global Investors bis 2030 notwendig, um eine bessere Versorgung rund um den Globus zu gewährleisten. Dabei gibt es zahlreiche Unternehmen, die in den Bereichen der Wasserversorgung, der Wasserinfrastruktur und -ausrüstung sowie der Abwasserbehandlung tätig sind. Genau in diesen Sektoren suchen die Fondsmanager des KBI Global Investors Water Fund rund 35 bis 50 Konzerne für den Fonds heraus. Zu den größten Fondspositionen zählen etwa Veolia Environnement, Stantec und Ecolab.

Doch können Aktien schwanken, selbst in zukunftsträchtigen Branchen, wie das aktuelle Marktumfeld gerade zeigt. Die UniCredit Bank hat nun ein Garantiezertifikat aufgelegt, bei dem der Global Water Strategy Index Basis für die Entwicklung der HVB Garant Anleihe 07/2026 (DE000HVB2NG3) ist. Dieser Index bildet im Wesentlichen den KBI Global Investors Water Fund ab.

Es gibt allerdings eine Besonderheit: Während der Laufzeit investiert der Global Water Strategy Index je nach Marktschwankungen den größeren Teil des Vermögens in den KBI-Fonds – oder in den Geldmarkt in der Eurozone. So soll das Risiko reduziert werden. Auch bietet die Garantieanleihe eine 100-prozentige Kapitalsicherheit am Ende der Laufzeit, die dann greift, wenn die Indexentwicklung nicht positiv verlaufen sollte. Die aktuelle Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 17. August, die Kaufspesen innerhalb dieser Frist liegen allerdings bei vier Prozent. Danach wird das Wertpapier an der Börse gehandelt.

Alternativ können risikobewusste Anleger zum Beispiel auf den französischen Versorger Veolia Environnement gehebelt investieren. Der Konzern mischt unter anderem bei der Wasserversorgung, aber auch bei der Abwasserentsorgung mit. Dazu bietet etwa Morgan Stanley ein Faktorzertifikat an (DE000MF1GZK9). Bei diesem Produkt liegt der Faktor bei zwei. Und das bedeutet: Steigt der Aktienkurs beispielsweise um ein Prozent, klettert das Zertifikat um zwei Prozent nach oben. Das gilt allerdings auch in die andere Richtung. Anleger müssen deshalb bereit sein, mögliche Verluste ebenso in Kauf zu nehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2018)

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