Soziale Preisgestaltung

Junge und kleine Galerien stehen unter Druck. Die Art Basel überrascht jetzt mit einer neuen Preispolitik, die kleine Galerien entlasten soll.

Mit der Ankündigung eines Verhaltenskodex, der ab der Messe in Miami im Dezember 2018 in die Ausstellerverträge eingearbeitet ist, machte die Art Basel vor einem Jahr als Saubermacher-Vorreiter Schlagzeilen. Ein Jahr später lässt sie mit einer Änderung der Preispolitik aufhorchen. Laut Presseaussendung sollen die Galerien mit kleineren Ständen ab kommendem Jahr um acht Prozent weniger pro Quadratmeter zahlen, dafür steigen die Preise bei den größeren Ständen um neun Prozent an. Dieses System kommt dann 2019 auch bei der Art Basel in Miami Beach und 2020 in Hongkong zum Tragen. Insgesamt dürften rund zwei Drittel der Aussteller von der Preisreduktion profitieren, ein Drittel wird mehr für den Stand zahlen müssen. Auch auf die jährliche Preiserhöhung von fünf Prozent will der Messebetreiber künftig verzichten.

Prekäre Lage

Die Lage für junge und kleine Galerien ist im Zeitalter der global agierenden Kunstkonzerne, hohen Messekosten und teuren Mieten prekär. Doch gerade junge Galerien sind wichtig für die Zukunft des Kunstmarkts, denn sie sind es, die unbekannte Künstler aufbauen. Aber sobald sich der Erfolg einstellt, wechseln viele zu einer großen, internationalen Galerie. Man kann durchaus von einer Krise in der Galerienszene sprechen, denn viele haben bereits das Handtuch geworfen. Gerade die Kosten bei Prestigemessen wie Art Basel oder Frieze sind für kleinere Galerien zu einer nicht stemmbaren finanziellen Belastung geworden. Doch diese Leitmessen sind entscheidend, um Künstler international zu positionieren und an wichtige Sammler zu kommen.

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