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Tambourmajor bleibt im „Duden“ – Büchner und Berg sei Dank!

SALZBURGER FESTSPIELE 2017 : FOTOPROBE WOZZECK
SALZBURGER FESTSPIELE 2017 : FOTOPROBE WOZZECKAPA/NEUMAYR/LEO
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5000 Wörter wurden in die 27. Auflage des Referenzwerks zur deutschen Rechtschreibung neu aufgenommen. Aber auch Veraltetes hat Platz.

„Woyzeck“ oder „Wozzeck“? Der „Duden“, neu bearbeitet eben erschienen, gibt spärlich Auskunft: „Woy∣zeck (Titel[held] eines Dramenfragments von G. Büchner)“. „Woz∣zeck (Titel[held] einer Oper von A. Berg“. Doch wie wurde das „y“ zum „z“? Der erste Herausgeber des Stückes hatte sich verlesen. Das Manuskript, das Georg Büchner kurz vor seinem Tod 1837 verfasst hatte, war, als es Karl Emil Franzos vier Jahrzehnte später fand, kaum noch zu entziffern. Alban Berg sah 1914 in den Kammerspielen die Wiener Erstaufführung nach dieser Fassung. 15 der 26 Szenen verwendete er für seine 1922 vollendete Oper. Er blieb bei der Schreibweise „Wozzeck“, obwohl in verbesserten Ausgaben des Dramas inzwischen „Woyzeck“ stand.

Der „Duden“ nennt also in seinem neuesten Band, „Die deutsche Rechtschreibung“, beide Namen. Immerhin gehören sie zum Kanon, werden also häufig genug gebraucht, um weiter aufzuscheinen. Wahrscheinlich tragen das populäre Drama von Büchner und die berühmte Oper von Berg dazu bei, dass die ultimative Sprachinstanz einige rare Wörter dieses Textes vor dem Vergessen bewahrt.

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