Hannov* verwandelt das Macho-Deutsche ins neue Sprech

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Männlich? Weiblich? Das ist doch ein überkommenes Machtverhältnis des Grammatikalischen. Es lebe das gleichmachende Sächliche!

Das Siedlungsgebiet Hannover ist nicht nur dafür berühmt, dass es mit seinem Adelsgeschlecht vor 305 Jahren das Fortleben des britischen Königshauses ermöglicht hat. Im Sprachinstitut des „Gegengiftes“ wird das Umfeld Hannovers auch für sein reines Deutsch geschätzt. Nirgendwo sonst spricht man angeblich so hochsprachlich wie dort.

Deshalb ist es wahrscheinlich logisch, dass dieses Zentrum Niedersachsens nun eine „geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ eingeführt hat. Das korrekte Gendern wird von Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) prioritär behandelt. Wirtschaftsprobleme und das Bewältigen von Korruptionsaffären müssen warten, wichtiger ist es, Hannovers 11.000 VerwaltungsmitarbeiterInnen zu befehlen, dass „diskriminierende Anreden“ wie „Herr“ und „Frau“ in Amtsschreiben überflüssig, also zu vermeiden seien. Aus „Rednerpult“ wird „Redepult“, das Sternchen mitten in manch brutal geschlechtlichem Wort wird empfohlen. Schostok sieht das „Reformen“ als weiteren Schritt, „alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen“.

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