Die strategische Salzburger Sozialkompetenz

Die Direktorin des Moderne-Museums wird gerade abmontiert.

Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer Führungsposition in einem Unternehmen. Ihre Vertragsverlängerung steht an. Und während Sie auf Dienstreise sind, gibt Ihr Chef öffentlich bekannt, dass Sie sich eigentlich nicht mehr bewerben müssten. Er habe gehört, Ihr Umgang mit den Mitarbeitern sei so katastrophal. Kein Scherz: Heinrich Schellhorn, der grüne Kulturlandesrat in Salzburg, hat derlei mangelnde Sozialkompetenz gerade bewiesen, indem er der in den USA weilenden Direktorin des Salzburger Museums der Moderne, Sabine Breitwieser, über die Medien mangelnde Sozialkompetenz ausrichten ließ. Sie kann sich ihre Chancen bei der anstehenden Neuausschreibung ihres Postens also ausrechnen, nach nur einer Amtsperiode.

Jetzt könnte man tatsächlich über Breitwiesers für ein Landesmuseum enge Programmatik diskutieren (die man kannte). Man könnte über den Rückgang der Besucher von 130.000 (2015) auf 104.000 (2016) reden (der absehbar war). Alles kein Problem, so Schellhorn. Es gehe um Mitarbeiterführung. Das sehen auch Betriebsrat und Landeshauptmann so – guten Flug zurück, Frau Direktorin, das wird am 4. April ein Mitarbeitergespräch bei den Chefs, wie es im Buche steht.

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