Kunstlicht

Höher hängen, die Kuratoren: Warum sie heute alle so hassen

Es hagelt Kritik an der „documenta 14“ mit ihrem ideologischen Überbau und ihrer provokant arroganten Umgangsweise mit den Medien.

Am Ende dieses Mega-Kunstjahrs, in dem Großveranstaltungen wie die „Biennale Venedig“ (zu harmlos), die „documenta“ (zu ideologisch) und das Skulpturen-Projekte-Festival in Münster (angeblich konzeptlos) zusammenfielen, kann man sich zumindest auf eines einigen, ein neues Feindbild: den Kurator, die Kuratorin, das hl. Kuratoren-Kollektiv, wie es sich bei der Pressekonferenz der „documenta“ in Kassel präsentierte: Nacheinander traten dort rund zehn Kuratoren aus dem Team von Chef Adam Szymczyk an die „Kanzel“ und verkündeten in zwei Stunden (auf Kosten der Ausstellung) ihre Theorien in den dunklen Saal hinein – eine linke Missions-Leier mit mittlerweile (Wiener-)Festwochen-Mainstream gewordenen Schlagwörtern wie „neokolonial“, „neoliberal“, „patriarchal“, „nekropolitisch“.

Die danach vor allem durch Desinformation glänzende Kunst musste zur Illustration der großteils abstrusen Thesen verkommen, was zu Recht als neue Form der Auftragskunst kritisiert wird. Die Angelegenheit eskalierte politisch diese Woche in der Gleichsetzung von Europas Flüchtlingspolitik mit dem Holocaust bei der Performance von Franco Berardi, die für morgen angesetzt war. Nach heftiger Kritik wurde sie gestern abgesagt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.