Glawischnigs Beitrag zur Erderwärmung

Profis in der Asylfrage – die Grünen sind keine.

Wer lieber irgendwo Erholung genossen hat, statt dem ORF-„Sommergespräch“ zu lauschen, hat etwas versäumt. Grünen-Chefin Eva Glawischnig hat da doch tatsächlich einen Vorschlag zur Behebung der Flüchtlingsmisere gemacht. „Profis“ statt einer Privatfirma sollten die Betreuung in Traiskirchen übernehmen.

Jetzt sind Rotes Kreuz, Caritas und Diakonie in der Tat geübt darin, auch unter schwierigsten Umständen Menschen zu helfen. Aber selbst die liebenswürdigsten Helfer können nichts ausrichten, weil die unwürdigen Zustände für Traiskirchner und Asylwerber in der Überfüllung des Lagers ihren Hauptgrund haben. Schon seit Langem werden viel zu wenige Flüchtlinge von Ländern und Gemeinden in Quartiere übernommen.

Das ist auch die Mitschuld der Grünen. Schließlich sitzen sie seit 2013, seit gut zwei Jahren, in den Landesregierungen in Salzburg, Tirol, Kärnten und gar seit 2003 in Oberösterreich. Glawischnig schwärmt ständig davon, was sich bei grünen Regierungsbeteiligungen alles zum Positiven ändert. Warum erfüllt der Großteil dieser Bundesländer dann erst jetzt mit Müh und Not die Quote für Asylquartiere? Dagegen ist Innenministerin Mikl-Leitner ja wieselflink.

Glawischnigs Plan ist nicht professionell, sondern eine Alibilösung. Salopp formuliert: viel heiße Luft. Die hat uns bei der Erderwärmung gerade noch gefehlt.

karl.ettinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Sommergespr�ch Die Gr�nen
Medien

ORF-"Sommergespräch"-Quote: Glawischnig vor Strolz

628.000 Zuschauer verfolgten das Gespräch zwischen der Grünen-Chefin und Hans Bürger. Frank Stronachs Quote war deutlich stärker.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.