Udo Janßen wurde als Chef des städtischen Spitalskonzerns abgesetzt. Die Frage ist nicht warum, sondern warum erst jetzt?
Udo Janßen wurde am Montag als Generaldirektor des städtischen Spitalskonzern KAV abgesetzt. Warum der als verhaltensoriginell geltende und fachlich gescheiterte Manager abgelöst wurde, ist nicht die Frage. Sondern, warum dieser Schritt erst jetzt erfolgt. In knapp zweieinhalb Jahren unter Janßen, den die damalige Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely gegen alle Widerstände durchgesetzt und gehalten hatte, wurde das Wiener Gesundheitssystem „systematisch gegen die Wand gefahren“, wie im KAV gerne formuliert wurde.
Lebensbedrohliche Wartezeiten für Krebspatienten in der Strahlentherapie, kritischer Mangel bei den Wiener Notärzten, gravierender Personalmangel, ein eskalierter Ärztestreit, Gangbetten, völlig verunsicherte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etc. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Und zeigt dramatisch die Auswirkungen einer gravierenden Fehlbesetzung in der Leitung des städtischen Spitalskonzerns. Einerseits fachlich, andererseits moralisch. Ein Manager, der sich als eine der ersten Amtshandlungen illegal zwei Wohnungen zum Sozialtarif in einer KAV-Einrichtung gesichert hat, ist untragbar.