Führerscheintaugliches Deutsch ist nicht zu viel verlangt

Wer sollte etwas dagegen haben, dass jemand gut genug Deutsch kann, um einen einfachen Multiple-Choice-Test zu bestehen?

In Zeiten wie diesen wird es einem nicht leicht gemacht, eine Debatte einigermaßen sachlich zu führen, in der es um Türken geht. Ganz aufgeben sollten wir sie dennoch nicht, die Sachlichkeit. Ab 2019 wird also die (theoretische) Führerscheinprüfung nicht mehr auf Türkisch zu absolvieren sein. So manch einen dürfte überrascht haben, dass das bisher überhaupt möglich war. Tatsächlich ist Türkisch sogar die zweithäufigste Prüfungssprache.

Die Initiative geht von Verkehrsminister Norbert Hofer aus – wohl nicht zufällig präsentiert an einem Feriensamstag, an dem sonst nicht allzu viel passiert und an dem man sich der Aufmerksamkeit sicher sein kann. Aber wie gesagt, bleiben wir sachlich und beim Thema.

Der Vorstoß ist laut Hofer ein „Anreiz, Deutsch zu lernen“. Der Führerschein als Anreiz. Ist das zu viel verlangt? Das Symbol für Mobilität und Unabhängigkeit als Motivation für etwas, was ohnehin selbstverständlich sein sollte – nämlich die Sprache des Landes zu lernen, in dem man lebt. Wer sollte etwas gegen so einen Vorschlag haben? Wer, der es gut meint mit Menschen, die in Österreich leben, aber nicht einmal diesen wirklich nicht besonders schwierigen Multiple-Choice-Test auf Deutsch bestehen?

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