Jenseits von Gut und Böse

Politik ist ja immer auch ein bisschen Theater.

Innenminister Herbert Kickl hat nun Klage gegen Peter Pilz eingebracht, wie die „Kronen Zeitung“ berichtet. Der Abgeordnete der gleichnamigen Liste solle die Behauptung unterlassen, Kickl habe „eine illegale Hausdurchsuchung im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) durchführen lassen“.

Ob das der Wahrheit entspricht oder nicht, sollen die Gerichte klären. Wir lehnen uns einstweilen zurück und schauen uns diese Ego-Elefantenrunde aus sicherer Entfernung an. Wird Pilz die Aussage widerrufen, dass Kickl eine Gefahr für die öffentliche Sicherheitist? Lässt Kickl die Gemeindebauwohnung von Pilz durchsuchen? Wird Pilz handgreiflich werden? Auf wessen Seite schlägt sich die SPÖ? Und wer ist eigentlich der Bösewicht, wenn Herbert Kickl auf Peter Pilz trifft?

Spontan fällt einem ja „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ ein, diese italienische Westernkomödie aus dem Jahr 1970. Aber so nennen wir dieses politische Theaterstück lieber nicht, sonst handeln wir uns vielleicht auch noch eine Klage ein. Frage: Wie wäre es mit „Jenseits von Gut und Böse“?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.09.2018)

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