Symbolhafte Reise nach Oslo

Aung San Suu Kyis Europa-Reise ist ein Zeichen des Wandels in Burma.

Es wird eine bewegende Reise für Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi werden. Erstmals seit 1988 wird sie nach Europa zurückkehren. Jahrzehntelang haben die Militärmachthaber im Land darauf gewartet, dass die „Lady“, wie sie ehrfürchtig genannt wird, das Land verlässt. Man wäre die lästige Kämpferin für die Demokratie losgeworden und hätte sie nie wieder einreisen lassen. Doch sie blieb – bei der Nobelpreisverleihung konnte sie nicht anwesend sein, und als ihr Mann in England an seinem Krebsleiden verstarb, konnte sie nicht an seiner Seite sein.

Aung San Suu Kyis Reise in den Westen ist ein Symbol: Die Dinge im Land haben sich geändert. Und für diesen rapiden Wandel sollten Europa und die USA den Präsidenten von Burma (offiziell: Myanmar), Thein Sein, mit einer Lockerung der Sanktionen belohnen. Mit dem Schönheitsfehler, dass die Militärs von der Öffnung massiv profitieren werden, muss man wohl leben.


thomas.seifert@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2012)

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