Die Ablehnung von Freihandel zeigt eine seltsam passive Einstellung.
Jetzt hat die Regierung den Freihandelsvertrag mit Kanada also zur Ratifizierung durchgewinkt. Gut so. Österreich ist ein extrem exportorientiertes Land und braucht deshalb möglichst viele möglichst offene Märkte. Dass es dazu einiger argumentativ ziemlich lächerlich wirkender Verrenkungen der früheren Anti-Ceta- und jetzigen Regierungspartei FPÖ bedurft hat, ist lustig, aber hier nicht der Punkt.
Der ist vielmehr die erstaunliche Tatsache, dass sich in einem so exportabhängigen Land ein derartiges Maß an Freihandelsskepsis entwickeln konnte. Immerhin haben vor nicht allzu langer Zeit (von der jetzigen Pro-Ceta-Partei FPÖ befeuert) fast 600.000 Österreicher ein Volksbegehren gegen den EU-Pakt mit Kanada unterschrieben.