Krawall in Favoriten

Rapid Wien gegen Red Bull Salzburg. An sich schon heikel. Und dann auch noch im Stadion der Wiener Austria. Ein Hochrisiko-Cupfinale droht.

Haben Sie Kinder? Würden Sie mit Ihnen gerne mal ein Fußballspiel besuchen? Vielleicht sogar eines mit österreichischen Bundesligavereinen? Ja? Das Cupfinale eventuell? Immerhin ist das Spannungsversprechen hier relativ hoch, auch Verlängerung und Elferschießen sind drinnen.

Ja? Keine gute Idee. Zum einen treffen im diesjährigen Cupfinale zwei Mannschaften aufeinander, deren Anhänger ohnehin leicht reizbar sind, wenn sie einander sehen. Rapid Wien und Red Bull Salzburg:  Zwei Welten. Der „Traditionsverein“ und der von seinen Gegnern gern als solcher geschmähte „Kommerzverein“. Dem aber noch nicht genug, findet besagtes Cupfinale heuer ausgerechnet im Stadion des traditionellen Erzrivalen des Traditionsvereins statt, in jenem der Austria Wien in Favoriten. Wie deren Fans reagieren werden, wenn die Rapid-Anhänger dann ihre Sitzplatzreihen besetzen, ist auch noch eine offene Frage. Mit Schrecken erinnern sich jedenfalls Polizei und Fußballfans an die vergangenen Wiener Derbys.

Ein leicht entzündbares Gemisch also.

Es war schon grundsätzlich keine allzu gute Idee, das Finale ins Heimstadion der Wiener Austria zu vergeben. Früher fanden diese im – neutraleren – Ernst-Happel-Stadion im Prater statt, die vergangenen Jahre in Klagenfurt. Dort haben sie ein schönes Stadion, das noch dazu die meiste Zeit leer steht. Und Klagenfurt hat sich gestern auch als Alternative angeboten.

Man sollte dieses Angebot annehmen. Es dauert zwar ein wenig länger, dorthin zu kommen. Aber immerhin sind die Chancen größer, unbeschadet wieder nach Hause zu kommen.

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