Baba, Benedikt!

Da ist sie also wieder, die berühmte deutsche Rücktrittskultur, um die wir unsere Nachbarn so beneiden: Nach Annette Schavan ist nun auch Benedikt XVI.

Da ist sie also wieder, die berühmte deutsche Rücktrittskultur, um die wir unsere Nachbarn so beneiden: Nach Annette Schavan ist nun auch Benedikt XVI. zurückgetreten. Wobei namhafte Zeithistoriker das zweite Ereignis für das Bedeutungsvollere halten. Selbst Hugo Portisch kann sich nicht daran erinnern, schon einmal einen Papstrücktritt miterlebt zu haben. Um 11.52 Uhr kam gestern die diesbezügliche APA-Meldung – statt wie üblich mit „Eilt“ war diese mit „Blitz“ versehen. Solches geschieht immer dann, wenn Gott persönlich eingreift. Da sah dann auch Twitter recht alt aus.

Und so fragt sich jetzt alle Welt: Ist sie, die Welt, schon reif für einen Schwarzen als Papst? Oder für eine Frau? Oder für einen Evangelischen? Oder gar für Christoph Schönborn?

Doch darf man auch die persönliche Dimension dieses Geschehens nicht außer Acht lassen: Was macht Joseph Ratzinger, wie er jetzt wieder heißt, nun eigentlich? Nimmt er die Hacklerregelung in Anspruch und geht einfach in Pension? Gibt er als sogenannter Alt-Papst seinen Nachfolgern künftig in unzähligen Interviews gute Ratschläge und nimmt auf dem Muppet-Balkon zwischen Erhard Busek und Heinrich Neisser Platz? Oder wechselt auch er zum Team Stronach? OLI


E-Mails an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2013)

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