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Der Zwölf-Stunden-Tag

Die künftige Koalition will den Zwölf-Stunden-Tag einführen. Damit verkürzen sich die bisher 24 Stunden dauernden Tage um die Hälfte.

Trotzdem befürchten manche, jetzt länger arbeiten zu müssen. Wiens Bürgermeister, Michael Häupl, etwa wird nun voraussichtlich erst Mittwochmittag mit der Arbeit fertig sein.

Auch Heinz-Christian Strache hat bei seinen Wählern Erklärungsbedarf, war er doch ursprünglich gegen den Zwölf-Stunden-Tag. „Meine lieben Freunde, ihr könnt jetzt dafür zwölf Stunden pro Tag arbeiten und dementsprechend so viele Rauchpausen wie noch nie einlegen!“, schrieb Strache auf Facebook, um seinen Fans die Vorzüge des schwarz-blauen Modells zu verdeutlichen.

Die SPÖ ist empört. Zwar wollte Christian Kern im Plan A auch den Zwölf-Stunden-Tag, aber unter Kanzler Kern hätte Arbeiten ja auch viel mehr Spaß gemacht, erklärte ein SPÖ-Mitarbeiter den Schwenk. Die ÖVP erwägt weitere Schritte zur Arbeitszeitflexibilisierung, etwa durch die 66-Minuten-Stunde oder Elf-Tage-Woche. Die Neos forderten darauf das 14-Monate-Jahr. „Wofür gäbe es sonst auch 14 Monatsgehälter?“, fragte Neos-Sozialsprecher Loacker.

Die Liste Pilz freut sich am meisten auf den Zwölf-Stunden-Tag, weil sie dann nur mehr ganz kurz arbeiten muss. Denn bei ihr ist es ohnedies schon fünf vor zwölf. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2017)

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