Die "Fakies"

Premiere im Weißen Haus: Heute ist der Tag der Preisverleihung an die „unehrlichsten und korruptesten Medien des Jahres“ – und zwar gleich in mehreren Kategorien.

Dagegen stinken die gestern vergebenen Golden Globes geradezu ab. Unter den „Fake News“ herrscht jedenfalls großes „Griß“ um die „Fakies“, wie Stephen Colbert, der Satiriker und Moderator der populärsten Late-Night-Show des Landes, sie nannte. Klar, dass er sich selbst als Anwärter ins Spiel brachte: für die „falscheste Unehrlichkeit“, die „korrupteste Falschheit“ und die „unehrlichste Korruption“.

Unter den aussichtsreichsten Kandidaten sind die „üblichen Verdächtigen“: „New York Times“, „Washington Post“, CNN – die deklarierten „Lieblingsmedien“ des „News-Junkies“ Donald Trump. Es ist ein gegenseitiger Watschentanz bis zum Wangenglühen, ohne Scham beim Hausherrn. Womöglich lösen die „Fakies“ die Pulitzer-Preise als begehrteste Auszeichnung in der Zeitungsbranche ab, verheißen sie doch einen sprunghaften Anstieg der Auflagezahlen.

Noch rätselt die Medienszene über Art und Weise der Auszeichnung. Findet die Verleihung im mickrigen Briefing Room, im dekorativen East Room oder – wegen des großen Andrangs – bei beißender Kälte draußen auf dem South Lawn statt? Als Preis winkt jedenfalls die Statuette des „Goldenen Donald“ mit oranger Haartolle. (vier)

Reaktionen an:thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2018)

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