Pizzicato

Amadeus

Tu felix Austria.

Während bei der Echo-Verleihung in Deutschland Kollegah und Farid Bang Zeilen wie „F**k! B***h! K**s! N****n! H***n***n! F****n! M**********r! Bumm! Bang! . . .“ zum Besten gaben, wurden beim Amadeus in Österreich vertonte Texte wie „Heute gehen wir gar nicht raus, wir bleiben im Pyjama zu Hause, nur wir zwei, wie im Traum und ,Columbo‘ schauen. Am Ende fällt Columbo etwas ein, lass es unsere Rettung sein . . .“ ausgezeichnet. Zu Letzterem kann man also getrost auch seine Kinder schicken (wiewohl sie selbst möglicherweise lieber zu Ersterem gehen würden).

Tu felix Austria jedenfalls. So meinte der Präsident des österreichischen Verbandes für Musikwirtschaft diese Woche im „Kulturmontag“ des ORF: Bei allfälligen Grenzüberschreitungen würden beim Amadeus „Experten aus Politik, Kultur und Religion“ hinzugezogen. Yeahh! Genau so muss Rock' n' Roll!

Bei uns ist die Welt halt noch Ordnung. Denn wie heißt es hierzulande so schön: „You can take the boy out of the Elmayer, but you can't take the Elmayer out of the boy.“ Wahrscheinlich heißt der österreichische Musikpreis auch nicht zufällig Amadeus.

Für die Jüngeren unter uns, die mit diesem Namen jetzt nichts anzufangen wissen: Das war das letzte Wunderkind vor Sebastian Kurz. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.04.2018)

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