Pizzicato

„Die Partei“

Im Leben jedes Menschen gibt es Kreuzungspunkte, Abzweigungen, die entscheidend sind für den weiteren Lebensweg. Hinauf oder hinab.

Lange Zeit hat sich das „Pizzicato“ ernstlich Sorgen gemacht, wie der frühere Abgeordnete Pilz sein Leben und das seiner Ehefrau finanziert. Seit November fließt ja kein Steuergeld auf das Pilz'sche Konto. Das lief übrigens seit 1986 wie geschmiert. Alimentiert von den Steuerzahlern, hat der gute Mann seit 32 Jahren noch keinen Tag produktiv gearbeitet. Und dann der Mandatsverzicht! Eine hochherzige Aktion, aber keine sehr lukrative. Denn die Miete im schönen transdanubischen Gemeindebau der Stadt Wien, benannt nach dem Dichterfürsten Goethe, läuft ja trotzdem weiter. „Die Presse“ hat uns aber gottlob beruhigt. Peter Pilz bekommt 8800 Euro monatlich – aus der Parteikasse.

Das ist schön, das ist auch durchaus gerechtfertigt. Denn die Leistung, die der politische Rentner im Alleingang erbringt, ist nicht in Gold aufzuwiegen. Seine Partei ist Tag für Tag in allen Gazetten, der ORF verkutzt sich fast vor Aufregung.

Die Partei: Das sind vier eingetragene Mitglieder, die selbstverständlich staatliche Parteienförderung beziehen. So gehört es sich eben. Möge uns diese Liste noch lang erhalten bleiben. Sonst wär's plötzlich aus mit der Marie. (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.06.2018)

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