Ferien im Fegefeuer

Die Frau hat allerhand mitgemacht in den vergangenen Monaten.

Die Frau hat allerhand mitgemacht in den vergangenen Monaten: die Rüffeleien Donald Trumps, die Rüpeleien Horst Seehofers, die Pöbeleien von rechts außen, die Kalamitäten der SPD – der Koalitionspartner schwankte zwischen „Gott bewahre“, „Nein“, „Ich weiß nicht recht“ und „Ja, wenn es denn sein muss“. Zu allem Überdruss das deutsche Desaster bei der Fußball-WM – hängen gelassen von Jogis Jungs. Und sie mittendrin im Schlamassel. Um das alles auszubalancieren, braucht es schon Mitte, Maß und Merkel.

Und dann auch noch die ach so heiter-ironische Frage am Ende der Sommerpressekonferenz der Kanzlerin. Ob sie denn lieber mit Donald Trump oder Horst Seehofer auf Urlaub führe? Haha. Allein schon die Vorstellung: Mit Trump den Golfschläger schwingen – das kann ja nur ins Auge gehen. Oder mit Seehofer in seinem Hobbykeller Modelleisenbahn spielen, wo alle Signale im kleinen Grenzverkehr auf Stopp stehen. Also: Burger oder Weißwurst, Cola oder Weizenbier, Florida oder Bayern? Ferien wie im Fegefeuer.

Bayern, ja – aber wenn schon, dann Oberfranken: Bayreuther Festspiele, Wagner, „Parsifal“, „Lohengrin“ oder „Tristan und Isolde“. Schwer und wuchtig. Oder leicht und luftig: „Zauberflöte“, Salzburger Festspiele. Nur nichts wie weg von den Trumps und Seehofers dieser Welt, diesem Tollhaus der Alphatiere. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2018)

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