Alphatiere, Boxer, Dobermänner

Hundegebell und Hühnergegacker rissen die Ö1-Hörer aus den Träumen, so als würden sie auf einem Bauernhof aufwachen.

Hundegebell und Hühnergegacker rissen die Ö1-Hörer aus den Träumen, so als würden sie auf einem Bauernhof aufwachen. Elisabeth Blanik, die Tiroler SPÖ-Chefin und Lienzer Bürgermeisterin, richtete im Morgenjournal in einem Telefoninterview aus Osttirol gerade einen Appell an die sozialdemokratischen Alphatiere in Ostösterreich – die starken Männer à la Michael Ludwig und Hans Peter Doskozil, quasi die Dobermänner der Partei –, als im Hintergrund, fast wie bestellt, ihr Hund zu bellen und zu knurren begann. So, als wollte er den Worten seines Frauerls Nachdruck verleihen.

Der Kommentar des Wiener SPÖ-Chefs zur neuen Vorsitzenden hatte manche frösteln und ans Diktum des Klimaforschers Bruno Aigner denken lassen: „Es ist kalt geworden in der Partei.“ Von wegen heißer Herbst und so. Eingepackt in Anoraks und Mäntel, mit Pudelhauben und nicht gerade mit Glacéhandschuhen ziehen die Genossinnen und Genossen in die neue Zeit. Es bestätigt nur: Parteifreundschaft ist mitunter das Gegenteil von Freundschaft.

Nun rätselt die Republik, welcher Hund via Radio so lautstark sein Grundrecht auf Gassigehen eingefordert hat. Ein Schoßhündchen, ein Chihuahua gar? Ein kleiner Kläffer? Oder ein Boxer, wie ihn Bruno, der Große (Kreisky) oder Karin Kneissl hielten und halten, der den Ludwigs und Doskozils Angst einjagen wollte? (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.09.2018)

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