Endlich – ein Häuschen!

Hundert Jahre sind diese Tage her. Und das Unwahrscheinliche, Undenkbare ist Wirklichkeit geworden – wenngleich in einer österreichischen Verkleinerungsform.

Hundert Jahre sind diese Tage her. Und das Unwahrscheinliche, Undenkbare ist Wirklichkeit geworden – wenngleich in einer österreichischen Verkleinerungsform. Ein Häuschen der Geschichte wird heute eröffnet, versteckt im imperialen Pomp der Neuen Hofburg am Wiener Heldenplatz.

Hundert Jahre hat's gedauert, um wenigstens einen Anlauf zu nehmen, sich der republikanischen Geschichte zu versichern: 30 Jahre eine pure Katastrophe, danach 70 Jahre eine wahre „Erfolgsstory“ (© Hannes Androsch).

Über die endlose und mühevolle Entstehungsgeschichte dieser paar Ausstellungsräume wird wenigstens heute in den Eröffnungsreden schamhaft geschwiegen werden, daher sei es hier gesagt: Was sich in den vergangenen 15 Jahren – seit „Die Presse“ konsequent dieses „Haus der Geschichte“ einfordert – getan hat, war eine Schande. In Wahrheit müssten die politischen Blockierversuche, das Desinteresse der Verantwortungsträger, die Streitigkeiten unter den Experten in diesem Geschichtsmuseum dargestellt werden, denn kaum etwas demonstriert plastischer die Verfasstheit des Landes. Da braucht es keinerlei Exponate. Das wäre ein lebensnaher Geschichtsunterricht, wie ihn nur Österreich zu bieten hat. (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2018)

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