Die Spartaner kommen

So sind die Spartaner in die Annalen eingegangen: Triumph oder Untergang.

Nur knapp mehr als eine Minute war noch zu spielen, und die Spartans der Michigan University um Spielmacher Cassius Winston entrissen den Blue Devils der Duke University, den Favoriten aus North Carolina, im Viertelfinale der US-College-Basketball-Meisterschaft den sicheren Sieg. Wehe, wenn sie losgelassen . . . Die alten Perser wissen davon ein Lied zu singen.

Nicht nur die Identitäten, die das Lambda im Logo führen, beziehen sich auf König Leonidas und seine Spartaner. Auch im britischen Parlament beruft sich eine kämpferische Gruppierung der Tories neuerdings auf das knochenharte Kriegervolk am Peloponnes, die Kontrahenten Athens. Am liebsten würde er das Parlament mit einem Bulldozer in die Themse schieben, ließ sich einer ihrer Rädelsführer aus. Ein anderer wollte selbst bei einer auf die Schläfe gerichteten Pistole nicht für Theresa Mays Brexit-Deal stimmen.

So liegen die Dinge im Königreich: Heckenschützen und Guerillakämpfer allenthalben. Thank God, dass das Parlament einen Speaker hat wie John Bercow. Immerhin, so tröstete er sich nach den jüngsten „No“-Voten, habe sein Lieblingsklub Arsenal gewonnen – und Roger Federer, sein großes Idol. Selbst wenn alles verloren scheint, bleiben immer noch der Humor – und der Sport. (vier)

Reaktionen an:thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.