Quergeschrieben

Es weihnachtet sehr, so lasst uns doch ein paar Christen töten . . .

Warum die sexuelle Behelligung von Frauen die Welt zu Recht empört, die Verfolgung von Millionen Christen hingegen auf kühle Empathielosigkeit stößt.

Immer, wenn Weihnachten dräut, erinnern sich Medien, Kirchenleute und der eine oder andere Politiker daran, dass weltweit die Christen eine stark verfolgte Minderheit darstellen. Ein Hinweis, der stimmungsmäßig irgendwie gut zu den christlichen Festtagen zu passen scheint, keinerlei Konsequenzen in der Wirklichkeit hat und spätestens mit dem Beginn des neuen Jahres verweht ist wie die guten Vorsätze der Silvesternacht. Bis zum nächsten Jahr dann.

Das wird auch heuer wieder so sein. Als aktueller Anknüpfungspunkt empfiehlt sich etwa jenes kleine Selbstmordattentat fanatischer Muslime in einer Kirche der pakistanischen Stadt Quetta bei einem Gottesdienst eine Woche vor Weihnachten, mit fünf Toten und 21 zum Teil schwer Verletzten, darunter vor allem Frauen und Kinder. Den meisten westlichen Medien war das höchstens eine Notiz wert – Pakistan ist eben weit weg, und fünf Tote definieren in Zeiten wie diesen halt einen eher überschaubaren Terroranschlag.

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