Na klar, die „Barbara Karlich Show“ ist wichtiger als Polizei und Schulen

Der ORF demonstriert gerade eine anmaßende Vermutung über das Ausmaß der eigenen Bedeutung, die mit der Realität kaum noch zu tun hat.

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Der VW-Konzern (über 600.000 Mitarbeiter) und der ORF (3000 Beschäftigte) stehen vor demselben Problem: Ihre jeweiligen Geschäftsmodelle sind unter Druck geraten. Der Automobilhersteller, weil die Zukunftsfähigkeit von Benzin- und Dieselmotoren immer stärker infrage gestellt wird; der ORF, weil ein größer werdender Teil der Bevölkerung mit dem Konzept „Um 20.15 Uhr schau ich mir an, was gesendet wird“ nichts mehr anzufangen weiß. Beide werden Opfer einer Disruption.

VW reagiert darauf mit einer Unternehmensrevolution, wie man sie kaum je irgendwo beobachten konnte: Innerhalb einiger Jahre soll der Konzern sich von Verbrennungsmotoren weitgehend befreien und Massenhersteller von Elektroautos werden. Der ORF reagiert auf diese Disruption in erster Linie mit der Forderung, die Zwangsgebühren müssten bleiben und dürfen nicht durch eine Finanzierung direkt aus dem Budget ersetzt werden. Vom Generaldirektor über den „ZiB“-Anchorman bis zu den Personalvertretern wird diese Message getrommelt. Von wirklich großen inhaltlichen Antworten auf die Disruption ist hingegen eher wenig zu sehen. Ist ja auch nicht notwendig, solang die Zwangsabgabe weiter fließt, worauf VW eher nicht setzen kann.

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