Macron, das Chaos und die Klassenkämpfe in Frankreich

Kriminelle ziehen sich gelbe Westen über, um zu plündern und Autos in Brand zu stecken. Das schadet den Gelbwesten – aber es entwertet nicht deren Anliegen.

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Als Jörg Haider einmal Jacques Chirac als „Westentaschen-Napoleon“ verspottete, war das sehr unfein. Es wäre ihm allerdings kaum eingefallen, den gegenwärtigen französischen Präsidenten so zu nennen, denn Emmanuel Macron erinnert eher an Marie-Antoinette. Die Leute können sich kein Benzin mehr leisten? Dann sollen sie halt Taxi fahren.

„La République En Marche“ nannte Macron seinen Wahlverein, mit dessen Hilfe er Frankreich in „La Macronie“ verwandelte. Jetzt marschiert die Republik wirklich, aber in eine andere Richtung, als es der ehemalige Investmentbanker und sozialistische Wirtschaftsminister gern hätte. Vor einem Jahr feierten ihn die Europhilen aller Couleur, natürlich auch in Österreich, als Lichtgestalt und Retter vor den Rechtspopulisten, als die europäische Antwort auf Trump und Brexit, als Anker der Stabilität. Jetzt ist der Jubelchor verstummt. Anders als in Ungarn, Polen oder Italien herrscht in Frankreich das Chaos.

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