Quergeschrieben

Vom Gurkenverkauf allein kann die Gurkenfrau nicht leben

Die Ausschank von Speisen und Getränken sichert vielen Marktstandlern die Existenz. Das ist wichtig. Denn ohne Marktstandler gibt es keine Märkte mehr.

Was ist ein Markt? Ein Ort, an dem ausgetauscht wird – Waren, Geld, Neuigkeiten. „Markt“ ist ein ökonomischer Begriff. „Markt“ ist ein Ort, an dem, politisch gesprochen, Öffentlichkeit entsteht. „Markt“ ist ein beliebtes Sujet für die Erzeuger bunter Bilder – für Biedermeiermaler einst ebenso wie für heutige Fototouristen. Fernsehteams illustrieren mit „Markt“ kulturelle Vielfalt, die Werbung bedient damit Sehnsüchte nach der guten alten Zeit. Weil der Markt eben auch eine Projektionsfläche ist.

Auf den Markt geht man, wenn man mehr vorhat, als den Kühlschrank mit Lebensmitteln für die kommende Woche zu füllen. Man plant mehr Zeit ein. Man nimmt den Einkaufstrolley mit, denn man weiß ja nie, was man findet. Beim Schlendern zwischen den Standln kommt es vor, dass vorgefasste Menüpläne spontan über den Haufen geworfen werden, weil einen gerade etwas ganz anderes anlacht. Oder man läuft jemandem über den Weg, den man schon ewig mal wiedersehen wollte.

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